gleichen Schritt gehalten hat. Den interessantesten Theil der Ausstellung bilden die Email-
mosaiken Salviatfs, welche als architektonische Behelfe von grösster Wichtigkeit und
Dauerhaftigkeit sind. Eine Speeialität des Etablissements Franchini sind die Röhren aus
geschmolzenem Glase, welche auf beiden Seiten dieselbe Zeichnung zeigen. Die Glasfabrik
von Toso imitirt in sehr gelungener Weise die altvenetjanischen Luxusartikel, Gläser,
Luster, u. G.
(Ausstellung von Arbeiten der höheren Webereischule in Brllnn.) Eine
solche Ausstellung wird auf Veranlassung der Handels- und Gewerbekammer in Brünn und
durch die Vermittlung des Correapondenten Herrn Dr. Heym in den nächsten Tagen im
Museum erülfnet werden. Zur richtigen Würdigung der Exposition wird in einer grossen An-
zahl von Exemplaren eine ausführliche Darstellung der Einrichtung der mährischen Weberei-
schule beigefügt. Diese Schule gehört jedenfalls zu den bedeutendsten industriellen Fach-
sehulen in Oesterreich und es dürfte mithin für weitere Kreise von Interesse sein, ihre Lei-
stungen näher kennen zu lernen.
(Photographien des Museums.) Das Museum hat im vorigen Monate das Ver-
zeichniss einer zweitentSerie (Nr. 138-210) von Photographien nach Handzeichnungen be-
währter Meister und mustergiltigen Erzeugnissen der Kleinkünste, deren Originale im Mu-
seum selbst ausgestellt wurden, veröifentlicht, und ladet die Künstler, Kunstfreunde und Indu-
striellen ein, diese von Herrn Hofphotog-raphen Angerer angefertigten Reproductionen zu
besichtigen und anzukaufen. Ein Exemplar slimmtlicber Photographien (200 Eiuzelbliitter)
liegt jederzeit im Museum zum Gebrauche des Puhlicums auf. Die Preise sind auch für die
Blätter der zweiten Serie entsprechend den Erzeugungshosten beispiellos niedrig festgesetzt.
(Ausstellng In lleltmerltz.) Die Filial-Ausstellxmg des Museums in Leitmeritz
in den Sälen der bischöllichen Residenz ist Montag den 18. September erödnet worden. Sie
zeigt einen Reichthum von Original-Kunstgegenständen und Reproductionen, welche theils
vom Museum selbst eingeschickt, theils von Kunstfreunden in Prag, in Leitmeritz selbst
und aus der Nachbarschaft beigestellt worden sind. Das Museum hatte diese Ausstellung
mit vorzüglichem Augenmerk auf die Bedürfnisse der Schulen in Hinsicht der Zeichen-
vorlagen und auf die benachbarten Industrien des Ausstellungsortes in's Leben gerufen.
Vom Museum sind daher in erster Linie seine Gypsabgüsse und. Photographien, welche eine
fortwährend steigende Verwendung als Zeicbenschulvorlagen finden, ferner eine Anzahl von
Werken über Ornnmentik, Schreibekunst u. s. f. eingeschickt worden. Hieran reibten sich
die im Eigenthum des Museums befindlichen, von einer Schenkung des Herrn Curators Fried-
ln nd herriihrenden ceraruischen Gegenstände, ein Theil der ehemaligen Bock'schen Samm-
lung von Stickereien und Geweben des Mittelalters und der Renaissance und, mit Einwilligung
der Eigenthiimer, die bisher im östcrr. Museum ausgestellten Erzeugnisse des galvanoplasti-
scheu Ateliers von C. Haus in Wien, der Kunstanstalt fiir Stickerei und Weberei von
Giani in Wien, der Spitzen- und Tulle-Anglais-Fabrik von Faber u. Co mp. in Lettowitz
in Miihren u. a. m. Die Zahl der Kunstfreunde in Böhmen, welche das Unternehmen durch
die Ausstellung ihres Eigenthurns Lnrterstiitzen, ist noch fortwährend im Wachsen begritfen.
In erster Linie stehen hier das werthvolle Besitzthum des Fürsten F. Lohkowitz
in Raudnitz, von wo zahlreiche interessante Gegenstände in Leitmeritz zur Ausstellung ge-
langt sind, der Fürsten Clary aus 'l'eplitz und Vincenz Auersperg aus Zlep, der Gräiin
Waldstein aus Dux, Grafen Rudolf Chotek, des Herrn Richter in Kiinigsaal, des
Stiftes Osseg, der Stadt Leitmeritz selbst und die Beiträge, welche aus Prag unter Vermitt-
lung der Handels- und Gewerbckarnmer eingetrotfcn sind. Die günstige Lage und Aus-
dehnung der Looalität ermöglichten dem Comite, die Ausstellung in systematischer Weise,
mehr als dies selbst im Museum bisher der Fall sein konnte, zu arrangiren und durch diese
Gruppirung dem Beschauer eine wesentliche Erleichterung zu verschaffen. - Die Ausstel-
lung tindet in dem Publicum lebhafte Theilnabme, und wurde bis incl. 8. M. von 3500
Personen besucht. Von dem Kataloge der Ausstellun wurden bis dahin beiläufig 300 St.
abgesetzt. Der Rein-Ertrag der Ausstellung (das Entre beträgt 10 kr.) wird dazu verwendet
werden, die vom Museum ausgestellten Gypsabgüsse anzukaufen und der Oberrealschule in
Lcitrneritz als Zeichcnvorlagen zu überlassen. In dieser Weise gewinnt die Stadt auch ein
materielles Andenken an diese Ausstellung.
(Auetion der Kunstsammlungen von Esslngh in Cöln.) Am 18. September
hat in Cöln die ötfentliche Versteigerung der berühmten Kunstsammlungen des am 2. August
v. J. verstorbenen Rentiere A. J. Essingh begonnen. Das Auctions-Institut von J. M. He-
berle (H. Lempertz) hat einen ausführlichen und illnstrirten Katalog der Sammlungen
veröffentlicht. Die Sammlungen umfassen im Ganzen 2225 Nummern in drei Ahtheilungen:
Kupferstiche, Pergamentmannseripte mit Miniaturen, Radirungen u. tf, (208 Nummern), Anti-
quitäten, Kunstgegenstände, Cnriositäten (1713 Nummern) und Gemälde (304 Nummern),
Unter den Objecten der Kleinkünstc befinden sich insbesondere höchst werthvolls Emeils,
Elfenbeinschnitzwerke, Waden, Möbel u. tf. Die Betheiligung von Kunstkennern und Lieb-
habern an dieser Auction ist, wie zu erwarten war, eine sehr lebhafte.