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Leitung des Museums als wünschenswert erscheinen, im Anschluß an die
Sammlungen des Museums die dem Museum zunächst stehenden bayerischen
Manufakturen nochmals in einem wesentlich erweiterten Bilde in erster
Linie dem Fachmann und Kenner, in zweiter aber auch den weiten Kreisen
der Kunstfreunde vorzuführen.
Das Bayerische Nationalmuseum muß ja naturgemäß es als seine Auf-
gabe betrachten, gerade die Abteilung alten bayerischen Porzellans nach
Möglichkeit zu fördern und zu heben. Freilich sind die materiellen Bedin-
gungen für eine wesentliche Vermehrung der Bestände des Museums heute
Kavalier und Krinolinefigur, Nymphenburg, 1750 bis 1760 (Bayerisches Nadonalmuseum, München)
schon so schwierige, daß auch auf annähernde Vollständigkeit kaum je
gehofft werden kann. Immerhin mußte es dem Museum und den dem Museum
nahestehenden Freunden von höchstem Interesse sein, das nächstliegende
Gebiet der alten bayerischen Porzellankunst einmal sich selbst und andern
zur Anschauung zu bringen.
Die Beziehungen der einzelnen Fabriken, die für die Ausstellung in Frage
kamen, sind allerdings ziemlich äußerliche, nur durch die geographischen
Grenzen des heutigen Königreichs bedingte, während die Fabriken, die
früher auch dynastisch getrennt waren, materiell und in ihrer künstlerischen
Entwicklung nur sehr lose Beziehungen aufweisen.
Für den Erfolg der Ausstellung war außer den eigenen Beständen des
Museums, die übrigens nur teilweise zu Hilfe genommen wurden, von vorn-