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Volltext: Monatszeitschrift XVIII (1915 / Heft 12)

Jul 
im XVI. Jahrhundert verlassen und dort, wo das Mauerwerk nicht schon 
durch seine Dicke den Einbau einer Kaminnische und eines breiten Schorn- 
steins gestattet, muß ein Vorsprung in den Raum hinein, der als Risalit bis 
an die Decke reicht und nur vertikale oder horizontale, keine schrägen 
Begrenzungen mehr duldet, 
den Rauchabzug umklei- 
den. Dadurch entsteht eine 
bevorzugte Wandgliede- 
rung, der leicht dekorative 
Motive besonderer Art, Um- 
rahmungemBilderschmuck, 
auch schwere Wandarchi- 
tekturen gewidmet werden 
können. 
DerEinfluß italienischer 
Bildhauerei ist im XVI. und 
XVILJahrhundertin der mo- 
numentalenBaukunstÖster- 
reichs überall zu fühlen. 
Kamine in „welscher" 
Art sind in allen Schlös- 
sern zu finden, die sich aus 
jener Zeit erhalten haben. 
Böhmische Schlösser, be- 
sonders das Palais Wald- 
stein in Prag, besitzen eine 
Reihe schöner Steinkamine, 
die der Spätrenaissance an- 
gehören; aber auch in 
Stiftern und Klöstern sind 
die schönen Zeugen einer 
prachtliebenden Zeit recht 
häufig. 
Es handelt sich dabei 
in erster Linie um Steinka- 
mine. Das schöne Material, 
das die Alpenländer und 
Ungarn liefern, die bunten 
Marmorgattungen linden 
Ofen im Schloß Ambras 
immer häuiiger Anwendung, je schwerer und reicher die Formen werden, 
während die früheren Perioden die hellen und einfarbigen Steine des Karstes 
und des Leithagebirges bevorzugten, die das zierliche Detail ermöglichten. 
Während sich anfänglich der Schmuck mehr auf die Umrahmung der 
rechteckigen Kaminöffnung beschränkte, die ja bescheidene Dimensionen
	        
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