schönsten in Krakau von Veit Stoß) fehlt selten der Steinkamin mit der
vorgekragten abgestumpften Pyramide. Der Burgenbau kennt ihn in seiner
primitiven, derben Gestalt und zeigt häufig auch noch den außen vorge-
legten Schornstein, der zumeist ebenfalls von kurzen Konsolen getragen
wird; von Südtirol bis in
das Donautal zeigen die
ältesten Anlagen einen
verwandten Typus, der
darauf schließen läßt, daß
wohl bis zur Renaissan-
cezeit der Kamin auch in
Österreich die vorherr-
schende Heizeinrichtung
vornehmerRäumebildete.
Wiewohl frühe Ofen-
anlagen erhalten sind und
gerade inÖsterreich schö-
ne Beispiele mittelalter-
licher Hafnerkunst vor-
kommen, ist anzunehmen,
daß der schön ausgebil-
dete Kachelofen vorerst
nur auf kleinere Gebiete
beschränkt blieb, von de-
nen der Aufschwung der
I-Iafnerkeramik ausging
und daß er in der ersten
Zeit seiner Entwicklung
nur dem vornehmen Raum
zugute kam. Dagegen ist
der Steinkamin überall
verbreitet und überall
ein Liebling der Archi-
tekten gewesen.
Er ist so recht ge-
eignet, die Wandmitte zu
betonen und ein großes
Motiv der Wandbildung
vorzubereiten. Überall
dort, wo die Gestaltung des Innenraumes die sichtbare Verwendung von
Stein oder Stuck gestattet, ist dem Kamin ein Ehrenplatz gesichert.
Aus kostbarem Material wird vor allem der architektonische Rahmen
der Öffnung gebildet, zur Renaissancezeit zeigt er die Anwendung der
Säulenarchitektur und des Gebälkes. Die pyramidale Mantelform wird aber
Ofen im Thonvinischen Haus in Kaltem (Tirol)