Auf Meister der Silberschmiedekunst, wie jo-
hann Friedrich Strohmayr, Leopold Vogtner, Franz
Pfäfiinger, Matthias Bernhaupt, Anton Römmer,
johann Georg Rungaldier, Anton Rabitsch und
Heinrich Kies und wohl sicher auch auf mehrere
Goldarbeiter, besonders auf Paul Khrebs, Christian
Lorekh, Johann Melchior Verzi und Josef Kemn,
kann das steirische Goldschmiedegewerbe mit
Wohlgefallen hinblicken und auch manche im
Armenhaus geendete unglückliche Meister, wie
Konrad Stierl, Joachim Vogtner und Paul Wasser- Aläläickflqrgegüjffiait; 3:2"
burger, dürfen nicht unbeachtet bleiben.
Die wissenschaftliche Beurteilung der Leistungen des steirischen Gold-
schmiedekunstgewerbes muß berufenen Fachleuten überlassen bleiben. Der
Verfasser dieser Studie hat nur das Material gesammelt, gesichtet und der
Öffentlichkeit übergeben, so daß es jetzt leichter ist, die gebahnten Wege zu
gehen und mit Hilfe des Textes und der zahlreichen Bilder dieser Ab-
handlung sich ein klares Bild über den Höhenstand dieses Gewerbes in
Steiermark zu bilden. Wer die Gelegenheit hat, etwas größere Schatz-
kammern und Sammlungen von Silberschmiedearbeiten Steiermarks, zum
Beispiel die der Abteien St. Lambrecht, Admont, Rein, der Domkirche oder
des kunstgewerblichen Museums am „]oanneum" in Graz zu besichtigen,
wird sofort finden, wie überragend in seinen Leistungen und wie reich
vertreten Augsburg und an ein paar Orten auch Wien ist. Es ließe sich
über die in Steiermark vorhandenen Augsburger Silberarbeiten jedenfalls
eine hochinteressante Studie schreiben und mit vielen prächtigen Bildern
schmücken, aber auch Altwien bis ins XVI. Jahrhundert zurück würde
namentlich in Mariazell und St. Lambrecht zahlreiche sehr schöne kirch-
liche Studienobjekte liefern, die bis heute unbeachtet geblieben sind.
Auffallend ist es, daß, während in Graz und auch an anderen steirischen
Orten zahlreiche Baudenkmäler, Gemälde und andere Kunstgegenstände
von italienischen Meistern herrühren, italienische Goldschmiedearbeiten
nirgends vorzufinden sind. Daraus ist wohl zu schließen, daß die steirische
Goldschmiedekunst nur von Augsburg, Wien und viel-
leicht auch etwas von Nürnberg beeinflußt worden ist.
Kurz soll noch erwähnt werden, daß von den auf-
gefundenen zirka 280 alten Goldschmieden der be-
sprochenen Zeitperiode 200 in Graz und 80 an anderen
Orten Steiermarks lebten. Von diesen gehören zwei ins
XII., neun ins XIV., fünf ins XV., 32 ins XVL, 78 ins
XVII., 94 ins XVIII. und 60 in die erste Hälfte des
Abb. 15. XIX. ]ahrhunderts. Sicher würden Nachforschungen bei
1""""gsSieg"de'G"m den altangesessenen steirischen Adelsfamilien und bei
Goldschmiede vorn Jahre _ _ _ _ _
1733 privaten stemschen Sammlern, ferner Archivstudlen,