MAK

Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe IX (1894 / 7)

ß 
Ornamentstiche von Jacques Androuet Du Cerceau. 
(Illustrationen auf Seite 167-175.) 
Zu den seltensten Ornamentstichen des Jacques Androuet Du Cerceau 
gehören die vOrfevrerie dFglise-r genannte Folge von Ostensorien, La- 
ternen, Leuchtern, Rahmen zu Kusstäfelchen u. dgL, von welcher das 
Kupferstichcabinet der National-Bibliothek zu Paris das bisher bekannte 
vollständigste Exemplar (24 Blätter) besitzt, ferner eine "Bordures- be- 
titelte, auf vier Blättern dreizehn Motive enthaltende Suite von Ornament- 
friesen. Von der ersteren Folge sind bisher nur einzelne Blätter (bei 
Reynard, Ornements des anciens maitres, PI. 14', 60', 90, und dort 
nur in sehr ungenauer Weise, ferner bei Destailleur, Recueil d'estampes, 
I, P1. 42, und bei Geymliller, Les Du Cerceau, p. x57, x59 und 160), 
die letztere Folge meines Wissens noch gar nicht reproducirt worden. 
Die vollkommen getreue Wiedergabe der schönsten Laternen, Osten- 
sorien und eines Ciboriums aus der uOrfevrerie dilglisec, wie der voll- 
ständigen Folge der wBorduresu nach prächtigen Originalen in Privat- 
besitz dürfte daher um so willkommener sein. 
Die Figuren 1-5 sind in dem erwähnten Exemplar der vOrfevrerie 
cfläglise- des Kupferstichcabinets zu Paris als Nummern 4, 5, 6, 8 und 9 
handschriftlich bezeichnet (P1. i4.'b, c, a und Pl. 6o'c, a bei Reynard). 
Das Ostensorium Fig. 2 und die Laterne Fig. 5 erinnern in der An- 
ordnung und in dem Aufbau der oberen Stockwerke lebhaft an die 
Custodia des Juan de Arphe y Villafaüe in der Kathedrale zu Sevilla. 
Die Fig. 6-9 stellen die complete Folge der xBorduresu genannten 
Ornamentfriese dar. R-r. 
Angelegenheiten des Oesterr. Museums und der mit 
demselben verbundenen Institute. 
Erllüllnung. Se. k. u. k. Apostel. Majestät haben mit Allerh. 
Entschließung vom 13. Juni d. J. den Custos-Adjuncten am Oesterr. 
Museum für Kunst und Industrie in Wien, Privatdocenten Dr. Alois 
Riegl unter Belassung in seiner derzeitigen Stellung zum außerordent- 
lichen Professor der Kunstgeschichte an der Universität in Wien aller- 
gnädigst zu ernennen geruht. 
Ausstellung von Schabkunstblättern. Die Direction des k. k- 
Oeslerr. Museums veranstaltet im Herbst d. J. in den Räumen des Mu- 
seums eine Special-Ausstellung von Schajbkunstblättern 
(sogenannten Schwarzkunstblättern). ln den Rahmen dieser, zeitlich von 
der Mitte des 17. Jahrhunderts bis auf unsere Tage reichenden Aus- 
stellung gehören natürlich nur die einfarbigen Drucke. Sogenannte 
Farbenstiche in Schabmanier, d. h. Abdrücke von mit mehreren Farben 
bemalten geschabten Platten , sind von der Ausstellung ebenso aus- 
geschlossen, wie alle jene Kupferstiche in gemischter Manier, bei 
welchen die Schabkunst nur einen ganz nebensächlichen Antheil hat. 
Die Ausstellung wird Mitte October erötfnet werden und bis Ende 
Februar 1895 dauern.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.