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Beide Künstler sind zugleich und, wie es scheint, ursprünglich Por-
zellanmaler gewesen. Doch fehlt es an Aufschlüssen über ihre diesbezügliche
Tätigkeit. Meines Wissens ist bisher nur eine Arbeit des jüngeren Mohn,
eine Doppelsilhouetten-Bechertasse des Hallenser Museums für Kunst und
Kunstgewerbe mit der Signatur „G. Mohn pinxit 1 Leipzig im Merz i 1807"
und mit der unter dern Boden des Bechers eingebrannten Inschrift „Für die
Unsrigen in Dölitz am Berge" veröffentlichtf" in deren Schattenrissen wir
mit großer Wahrscheinlichkeit die beiden Künstler selbst erkennen dürfen.
a b c d
Abb. x. a Obertasse, kampanische Form. x8o5 (Sammlung Lang-Berlin); b Antikglatte Deckeltasse, 1804
(Sammlung Lipprnann-Berlin); c Konischglarte Tasse, Berlin 1803 (Sammlung Foerster-Berlin); d Antikglatter
Becher, x8o4 (Sammlung Lang-Berlin)
Die Kirchenbücher von Delitz bei Halle lassen, wie Sauerland mitteilt, tat-
sächlich erkennen, daß am Anfang des XIX. Jahrhunderts eine Familie Mohn
M- vielleicht also die Eltern des Samuel Mohn 7 dort ansässig gewesen ist.
In den Abbildungen zeigen wir heute einige weitere Silhouettentassen aus
der Königlichen Berliner Porzellanmanufaktur, die durch ihre Signaturen
als Arbeiten des Samuel Mohn gesichert sind. Die früheste Mohntasse mit
männlicher und weiblicher Silhouette auf dem Becher und der Inschrift „am
3. Septembr 1803" im Spiegel der Unterschale (Abb. 1c) trägt unter dem
Boden die Signatur „Mohn f. o3". Die Bezeichnung „Mohn f. 1804" findet
sich am Boden der zylindrischen Deckeltasse der Sammlung Lippmann-
Berlin, deren Silhouette mit einem Blumengewinde und deren Schale mit dem
Blumenbuchstaben W verziert ist (Abb. 1b), sowie unter einem zylindrischen
Becher der Sammlung Lang-Berlin mit drei Silhouetten (Abb. 1 d). Die Ober-
" Sauerland, a. a. O.