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Dcr Fremde, der Brüssel im Auto
in östlicher Richtung verläßt,
benutzt gerne jene von dem
genialen König Leopold II. an-
gelegte Prachtstraße, die Avenue
de Tervueren, die mit ihrer kilo-
meterlangen vierreihigen Kasta-
nicnallee zu den schönsten groß-
städtischen Ausfahrtsstraßen der
Welt gehört. Wenn er dann,
durch den sanften Bogen eines
grünen Platzes gleitend, die Fahrt
verlangsamt, fällt sein Auge un-
vermeidlich auf ein langgestrcck-
tes Gebäude, dessen turmartigcn
Abschluß vier Bronzenguren zie-
ren (Abb. 4). Es ist das Palais
Stoclct.
Der Anblick dieser Architektur
bedeutet - auch heute noch A-
für jeden, der sie zum erstenmal
sieht, einen Schock. Mag man den
Bau ablehnen, mag man ihn be-
wundern, man kann nicht umhin,
ihn wahrzunehmen. Das liegt
nicht nur an seinen großzügigen,
Wahrhaft palastartigen Ausmaßen,
das liegt an jener ganz persön-
lichen Nute, die das 190541911
entstandene Gebäude aus der
langen Reihe der Häuser heraus-
hebt, die seit der jahrhundert-
wende bis in die jüngste Zeit an
der Avenue de Tervuercn ent-
standen sind.
Der Mitteleuropäer, insbesondere
der Wiener, wird sich vom Palais
Stoclet irgendwie vertraut an.
gesprochen vorkommen. Das Hin-