Feldherren sowie deren antiken Vorbildern
und besorgte der Obermaler Friedrich Rein-
hold den kostbaren ornamentalen Golddekor
nach seinen eigenen Erfindungen. Besonders
reich War der Mittelaufsatz ausgestattet. Seine
fünf Vasen trugen die Porträts der Kaiser
von Österreich und Rußland, der Könige von
Bayern, Württemberg, England und Preußen
sowie der Fürsten Metternich, Castlereagh,
Schwarzenberg und Bliicher. Diese Porträts
Waren in der Art antiker Onyxkameen gehalten
und von Peter KraEt zuerst in Öl gemalt
worden, bevor sie von Laurenz Herr sorg-
fältigst in der Steinschnittart auf die Porzellan:
übertragen Wurden. Unter dem Nachlaß der
Wiener Porzellanmanufaktur konnten wir vor
kurzem mehrere Vorlageblätter zu diesen
Porträts in antiker Art Enden, von denen wir
einige abbilden.
Der übrige reiche Golddekor, von Friedrich
Reinhold gemalt, ist ein hervorragender Bei-
trag der Wiener Ornament- und Dekorations-
malerei, die in diesen Jahren ihren Höhepunkt
erreicht hatte. Diese Leistung war wohl auch
der Grund, daß Friedrich Reinhold im Jahre
1820 mit dem Service über Paris nach London
reisen durfte, um an Ort und Stelle auch die
richtige Aufstellung zu überwachen. Reinhold
schreibt darüber in seinem Tagebuch: „Am
20. August (1820) war der Fürst Metternich
auf der Fabrik und hat die Bewilligung zu
einer Reise nach Frankreich und England
ertheilt." Am 13. November hat dann der
„Cabinetts-Courier Zanoni . . . den Herrn
Friedrich Reinhold, Obermaler aus der Por-
zellanfabrik, in seinem Wägen von Wlien nach
Paris" mitgenommen. Nahezu fünf Monate
war Reinhold unterwegs. Seine letzte Ein-
tragung für das Jahr 1820 stammt vom
25. September - und in der folgenden heißt
es dann: „Den S. April (1821) bin ich von
meiner Reise zurückgekommen, den 9. mein
Geschäft wieder übernommen in der Fabrik."
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24
7 l-ällrcnz Herr, Ponrä: des Kö igs von Bayern,
Maximilian I. Joseph, der An einer Onyxknmcc.
Vorlage für das Porrrir auf einer der großen Vasen
aus dem Pprzellanservice m: dvn Herzog von
Wellington. Österreichisches Museum für lngrcwandtc
Kunsr, Wien
8 Fricdrich Reinhuld, Seite aus dem Tagebuch vom
25. Seprembcr bis 4. Oktober 1814 mit dun Ein-
tragungcn über das EintreEen der Monarchen in
Wien und über dic allerhöchsten Besucher in der
Wirncr Porzcllinmanufzktur. Österreichisches Mu-
seum für angewandt: Kumc, Wim