A Künstierprofile
Marga Persson
1 Projekt: Textile Müflllmßnle - 1a
Variationen der Pyramide (i), 196D
1 a Markierung II, 1980
Entwurf
2 Markierung ll, 1980
Blldtepplch
3 Fenster mit blauem Gitter, 1977
Blldtepplch. Österreichisches
Museum für angewandte Kunst, Wien
4 Projekt: TBXlilB Monumente V
Variation der Pyramide, 1980
Stele
5 Marga Perssori
6 Projekt: Textlle Monumente -
Variation der Pyramide (5), 1980
6
40
Marga Persson ist in Schweden geboren. Hier be
auch ihre handwerkliche Ausbildung als Weberin, '
sie 1965 nach Wien an die Hochschule für angewa
Kunst kommt, um bei Prof. Ftader-Soulek und vor .
bei Hildegard Absalon Bildteppichweberei zu studi
Vcn1974 bis 1977 wird sie nach erfolgreich abgelegt
plomprüfung selbst Lehrbeauftragte an dieser Institi
In den Jahren zwischen 1977 und 1980 leitet Marga
son die Webabteilung in dem von Fritz Riedl gegrüni
iilnstitut für künstlerische Textilgeslaltungr in Linz.
te hat sie alle Lehrverpflichtungen aufgegeben, um
ausschließlich ihren eigenen Arbeiten widmen zu kö
Ausstellungen in Privatgalerien und Museen sowie;
ten für öffentliche Institutionen haben ihre Werke
nur In Osterreich und Schweden, sondern auch ii
Schweiz, Israel, England und in den USA bekanr
macht.
Marga Persson setzt ihre malerischen Entwürfe eige-
dig in das textile Material um; dabei kann sie in das
formatig konzipierte und sehr langsam, Faden um F
entstehende große Werk verändernd eingreifen. ihi
beit am Webstuhl versteht Marga Persson rials ein
detailliertes Zeichnen oder Malenii. Textllkünstler, c
re Entwürfe selbst in eine Tapisserie umsetzen, bevi
sich auf zwei Ebenen: als Entwerfer sind sie Male
Ausführende Bildweber. Diese Verqulckung von l
und Handwerk hat heute - in der Geschichte der'l
serie allerdings keineswegs begründet - dazu ge
daB Textilkunst oft als "kunsthandwerkliche diskrim
und in vielen Sammlungen moderner Kunst riselb
standlichir nicht vertreten ist. Die Bildteppichwe
muß aber als ein eigenständiges künstlerisches
drucksmittel gesehen werden. Man kann sie wede
Malerei zurechnen, noch darf man sie als so weit vor
terlal bestimmt betrachten - entsprechend der Vc
lung vom Fetisch "Materialgerechtigkeit-r -, wiedai
te leider häufig betont wird. In der Tal ist der haridiii
che Vorgang der Bildweberei sehr einfach, so daß
lenfalls als Basis gelten, aber hinter der Gestaltung
Form oder eines Themas ganz zurücktreten kann
mand denkt daran, die handwerklichen Voraussetzt
beim Malen ln ähnlicher Weise für bestimmend zu l'
und damit zu überschätzen. Marga Persson formuliei
künstlerische Eigenständigkeit in dieser Frage lrei
wenn sie schreibt: riln meinen Arbeiten versuche ici
terial und Technik nicht in den Vordergrund treten z
sen, sie sollen wie selbstverständlich dasein, von rr
herrscht. als Träger meiner Vorstellungemi In der bi
ten Entscheidung Marga Perssons tür den Terr
nBild-Teppichi- für ihre textilen Arbeiten liegt ebenfa
ne dezidierte Stellungnahme für die Synthese vor
und textilem Material zum eigenständigen, wenn an
bildhalter Funktion gebrauchten Kunstwerk.
Zeichnungen und Aquarelleverwendet Marga Perssr
liebsten als Entwürfe, und so zeigen ihre textilen Ai.
rungen auch deutlich die zarten Striche und filigi
Strukturen, die diesen künstlerischen Ausdrucksm
eignen; Aquarellcharakter haben vor allem die Farb
rer Arbeiten. Die Thematik der Kunst Marga Per:
spiegelt ihre scheinbar pessimistische Einschatzur
Zukunft des Menschen wider: Titel wie r-Einengungi
terrr oder "Verschnürungii unterstreichen die Darst
gen. Andererseits ist die von ihr intendierte Fiuhe, j
lassenheit, nicht zuletzt durch die technische Perfe
mit der sie arbeitet, deutlich zu spüren. Ihr Mahnen i
aggressiv, grellt den Betrachter nicht direkt an. t
wohl eher ein in ihr selbst bohrendes Gefühl, das s
aufdringlich vermitteln will. Trotz der pessimisti:
Thematik haben ihre Bilder nichts Anklagerides,
wurlsvolies. Die harmonische Wirkung geht wohl v
lem von der subtilen Farbigkeit aus. Bei näherem i-
hen erst entsteht Beunruhigung, wenn man die s;
Pfeile, beengenden Verschnürungen, undeutlich Vi
Senden Formen, die Schlieren erkennt, die sich mit
vor den Blick zu legen scheinen. Marga Perssons V
lassen dem Betrachter viel Raum zum Nachdenken:
ich aber mit und in meinen Arbeiten anstrebe, ist ei
nere Ruhe, die sich, falls es mir gelungen ist, sie sic
zu machen, auch auf den Betrachter übertragen mä
Angela li
Alle Zitate der Künstlerin aus: wMarga Persson. Bild-Teppich
bis 191er- AussL-Kal. Maerzrßalerie, Llnz, 1978.