Mit schönem Erfolge ist seit vielen Jahren schon
der Ausseer Hausindustrieverein bestrebt, die alte
Leinenstickerei zu neuen Ehren zu bringen und der
Bevölkerung eine lange verschüttete Einnahmsquelle
wieder zu eröffnen. Unsere Bemühungen, die Haus-
Weberei zunächst in der Landeshauptstadt einzuführen
und auf künstlerische Wege zu leiten, hatte bisher
freilich nur den Erfolg, daß mehrere Frauen und
Mädchen diese schöne Technik gelernt haben und
auch zum Teil ausüben; zu einem wirtschaftlichen
Faktor aber hat sich diese Art Hauskunst noch nicht
aufgeschwungen.
Die Töpferei, an die Tonlager gebunden, hat sich
nur in den Tälern entwickelt und anfänglich war mit
jedem dieser Betriebe auch der Landwirtschaftsbetrieb
verbunden.
Es bestanden in ganz Steiermark verstreut u. a. in
Schladming, Irdning, im Judenburger Kreise, Cilli,
Marburg, Pettau, in der Umgebung von Graz: Seiers-
berg, Mantscha, Eggersdorf, Weiz, Passail Töpfer-
Werkstätten verbunden mit landwirtschaftlichem Be-'
triebe, die neben Ofen auch Fayencegeschirr aller
Art erzeugten, einen Export über die Landesgrenzen
aber nicht erreicht haben. Mooskirchen und Prem-
Stätten bei Graz bildeten sich durch ähnliche Betäti
gung zu ganzen Töpferdörfern aus. Neben gewöhn
licher Begußware wurden auch hier vielfach Schüsseln
und Krüge (auch Weihwasserkesselchen) erzeugt, die
größte Beachtung verdienen. Die ältesten uns über
lieferten bis um 1600 reichenden Bauerngeschirre sind
sogenannte „Schwarzware" (Ton mit gemahlenem
n