MAK
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Internationale Sammler-Zeitung 
Nr. 11 
gewerbe folgend, plastische Arbeiten, Waffen, Möbel, Textilien 
und Kostüme. Unter den plastischen Arbeiten ist die 
Steinplastik mit einigen sehr interessanten oberitalieni 
schen Ziersteinen (ähnliche finden sich im Kaiser Friedrich- 
Museum zu Berlin) einigen deutschen Grabsteinen des 16. bis 
18. Jahrhunderts, ein paar Callotfiguren aus Regensburg 
und zwei Bacchusbüsten aus dem Grottenhof der Münchner 
Residenz, vertreten. Unter der Holzplastik findet sich ein 
Augsburger Kruzifix des 13. Jahrhunderts, ein Kruzifix 
der Landshuter Schule um 1620, ein hübsches Flügelaltärchen 
aus Schwaben, zwei interessante Heiligenbüsten, flotte ober 
rheinische Arbeiten um 1500 und eine figurenreiche, voll 
ständige Tiroler Krippe des frühen 18. Jahrhunderts. Die 
reichhaltige Waffensammlung enthält erstklassige Arbeiten 
italienischer und deutscher Waffenschmiede. Erwähnt seien 
nur ein Schweizer Morion, ein italienischer Brust- und Rücken- 
hämisch um 1550, ein italienischer Birnhelm, ein Dolchmesser, 
Arbeit des Desiderio Kollmann und ein italienischer Schnepper. 
Neben den Waffen erfreuten sich Textilien und Kostüme 
der besonderen Vorliebe des Sammlers. Der Katalog zeigt 
weiters eine reiche Auswahl von Brokat, Seide, Samt und 
Spitzen des 17. und 18. Jahrhunderts, vollständige Kostüme 
des 17. und 18. Jahrhunderts, Fächer, Taschen, Häubchen, 
ein interessantes Gobelinfragment des frühen 15 . Jahrhunderts 
einen großen Jagdgobelin und eine Reihe allerdings weniger 
gut erhaltener orientalischer Teppiche. Unter den Möbeln 
und Einrichtungsgegenständen sind hervorzuheben: Eine 
Augsburger Zunftlade des 17. Jahrhunderts, schöne süd 
deutsche Barockschränke, eine Hildeskeimer Orgel des Meisters 
J. Reinicke 1651. Zwei venetianische Türumrahmungen 
aus dem Palazzo Fontana, eine Rothenburger Kanzeltüre 
und eine vollständige, teilweise allerdings ergänzte Bozener 
Wand- und Deckenvertäfelung aus dem Jahre 1639 gehören 
zu den besten Stücken der Sammlung. Den Schluß des Kata- 
loges bilden ungefähr 200 Werke aus Rudolf Kuppelmayrs 
Bibliothek. Unter den zahlreichen historischen, heraldischen 
und kunstgeschiehelichen Werken—das Jahrbuch der kunst 
historischen Sammlungen des österreichischen Kaiserhauses, 
33 Bände mit sämtlichen Beiträgen —• finden sich interessante 
Stücke des 16. bis 18. Jahrhunderts. Der Katalog, dem 32 Ab 
bildungstafeln beigegeben sind, umfaßt ungefähr 600 Nummern 
und ist zum Preise von M 8 - —- durch die Galerie Helbing 
in München zu beziehen. 
(Die Sammlung Dr. Fleinrich v. Maurer.) Die 
kleine aber erlesene Gemäldesammlung des Dr. Heinrich 
R. v. Maurer, die Gilhofer & Ranschburg in Wien am 
15. Mai versteigerte, brachte K 216.000. Es erzielten: Nr. 1, 
Rudolf v. Alt, Stilleben, K 3600; Nr. 2, Emico Astori, 
Weiblicher Kopf. K 700; Nr. 3, Luigi Bechi, Marienfest, 
K 1350; Nr. 4, Julius Viktor Berger, Equipage, K 200; Nr. 5, 
Eugen v. Blaas, Rauchender junge,- K 7500; Nr. 6, Anton 
Braith, Schafe und Ziegen, K 760; Nr. 7, Alexandei Calame, 
J.andschaft, K 5500; Nr. 8, Hans Canon, Christuskind, 
K 1750; Nr. 9, Daffinger, Legionär, K 600; Ni. 10, Franz 
v. Defregger, ’s Moidl, K 6500; Nr. 11, Anton Eifinger, 
Die Nachsteiger, K 580; Nr. 12, Leopold Ernst, Interieur, 
K 1300; Nr. 13, Alois Greil, Junger Wein, IC 1700; Nr. 14, 
Eduanl Grützner, Falstaff, K 11.500; Nr. 15, Derselbe, 
Mönch, K 5500; Nr. 16, Derselbe, Wildeier, K 4500; Nr. 17, 
Karl Haida, Der Jackl, K 430; Nr. 18, Edm. Hakburger, 
Damenporträt, K 1000; Nr. 19, Derselbe, Dominospieler, 
K 170; Nr. 20, Ludwig Hartmann, Schiffsreiter, IC 7000; 
Nr. 21, Paul Ivanovitch, Wache, K 3100; Nr. 22, Hugo 
Kauffmann, Postillon, K 7100; Nr. 23, M. Kern, Eugenie 
Tadolini, K 210; Nr. 24, Ludwig Knaus, Meraner Bauer, 
K 1150; Nr. 25, Karl Kronberger, Der Spieler, K 7800; 
Nr. 26, Derselbe, Der Jäger, K 6800; Nr. 27, E. Leovrati, 
Junge mit Mütze, K 700; Nr. 28, Hermann Lindenschmit, 
Der Trinker, K 970; Nr. 29, Heinrich Lossow, Venus und 
Amor, K 2000; Nr. 30,. Derselbe, Balletteuse,. K 360; Nr. 31, 
Gabriel Max, Mai, K 10.500; Nr. 32, Adolf Menzel, Figuren 
studie, K 1100; Nr 33, Ludwig Passim, Straßenszene, 
K 9000; Nr. 34, J. Ranftl, Am Zaun und Nr.35, Begegnung, 
K 15.800; Nr. 36, Emil Rau, Ein lustiger Besuch, K 3500; 
Nr. 37, Robert Russ, Eichenwald, K 2450; Nr. 38, Robert 
Schleich, Heuernte, K 5200; Nr. 39, Max Schödl, Stilleben, 
K 7500; Nr. 40, Derselbe, Stilleben, K 6800; Nr. 41, Desgleichen, 
K 4400; Nr. 42, Desgleichen, K 4200; Nr. 43, J. Chr. Schöller, 
Ballszene, K 600; Nr. 44, Derselbe, Lokalpjsse, K 600; Nr. 45, 
Derselbe, Herr Rettich, K 280; Nr. 46, Derselbe, Frezzolini, 
K 210; Nr. 47, K. Spitzweg, Karikaturen, K 1100; Nr. 48, 
Franz v. Stuck, RingePanz, K 39.000; Nr. 49, Derselbe, 
Athlet, K 4800; Nr. 50, Derselbe, Beethoven, K 2200; Nr. 51, 
Otto v. Thoren, Auf der Puszta, K 4200; Nr. 52, Max Todt, 
Courmacher, K2900; Nr. 53, Vautier, Liebeskummer, K 700 
und Nr. 54, Wiesinger-Florian, Stilleben, IC 2500. 
(Nachlaß Georg Nicklas, Berlin.) Die Firma Hugo 
Helbing in München bringt am 8. Juli den Nachlaß des im 
vorigen Jahre verstorbenen Berliner Kunsthändlers Georg 
Nicklas unter den Hammer. Dem Vorworte des Kataloges 
ist zu entnehmen, daß sich Nicklas speziell zur Aufgabe 
gemacht hat, den Zeitgenossen und Schülern der geschätz 
testen Meister nachzuforschen, wodurch ihm die Wiederauf 
findung gar mancher in Vergessenheit geratener Künstler 
gelungen ist. In seiner Sammlung befinden sich auch 
Werke noch lebender Meister, die schon als Epochenwerke 
großes Interesse erregen. Der Kreis Leibis, die Schulen 
Piloty und Diez seien hier besonders betont. Der aus dem 
Waldfried Generalkonsuls von Weinberg bekannte Triton 
A. Böcklins, ferner das Porträt Otto Welkers von A. Euer- 
bach müssen beim Hinweis auf die vertietenen Namen an 
erster Stelle genannt sein. Ihnen schließen sich Th. Alt, 
A. J. Benedikter, B. Buttersack, FV. v. Defregger, W. v. Diez, 
C. Ebert, O. Gebier, K. Hagemeister, E. Harburger, O. Hierl- 
Derenco, C. Jutz, A. v. Keller, W. Löwith, S. I.andsinger, 
C. Th. Meyer-Basel, A. Oberländei, Math. Scbiestl, Rob. 
Schleich, G. Schildknecht, Aug. Seidel, L. E. Squindo, T. von 
Stadler, P. Weber, J. Wengleir, J. Wopfner und F. Zimmer 
mann mit einer von C. Spitzweg gemalten Staffage an. Der 
Katalog mit 32 Abbildungsseiten ist zum Preise von M 4-— 
durch die Galerie Helbing, München zu beziehen. 
(Versteigerung bei Albert Kende.) Am 23. April 
und den folgenden Tagen versteigerte Albert Kende in Wien 
mit Gemälden aus Wiener Privatbesitz den Nachlaß des Salz 
burger Malers Theodor Josef Ethofer, der teils eigene Werke, 
teils solche anderer Meister, alter, wie moderner, umfaßte. 
Bemerkenswerte Preise brachten: Von Ölgemälden Ethofers 
Nr. 7, Porträt einer Dame, K 1000; Nr. 14, Spanierin im Drei 
vierteltakt, K 650; Nr. 18, Ottobrata, Jause Sr. Eminenz in 
einer römischen Villa, K 750; Nr. 22, Salzbürgerin mit Gold 
haube, K 850; Nr. 29, Soror Caritatis, Porträt einer jungen 
Nonne, K 550; Nr. 35, Cafe Bazar in Salzburg, K 550; Nr. 36, 
Griechisches Bauernhaus in Corfu, K 800; Nr. 42, Markt am 
Salzburger Collegienplatz, K 800; Nr. 48, Bürgermeister Griin- 
bichler von Henndorf, K 800; Nr. 60, Wiener Damencaf6, 
K 1000; Nr. 61, Spanischer Kaufladen, K 1000. 
Von Aquarellen und Zeichnungen Ethofers: Nr. 66, 
Domherr Graf von Belrupt-Tissac, K 700; Nr. 67, Fräulein 
Margarethe Isbary, K 550; Nr. 77, Gräfin Löwenstein, Kohle, 
K 330. 
Von Ölgemälden alter und moderner Maler. Nr. 82, 
Adams, Fünf holländischeBauemkinder, Pastell, K1100; Nr. 
85, Agricola, Bildnis eines Mannes en face und Nr. 86, Bildnis 
einer jungen Dame, Gegenstück, K 3100; Nr 90, Altmann, 
Hochgebirgslandschaft mit Tierstaffage, K 680; Nr 92, Alt 
wiener Meister, um 1840, Die Botschaft, K 1500; Nr 93, 
Amerling, Junge Römerin, Studie, K 1550; Nr 95, Ders , 
Harfenspielerin, K 1850; Nr 107, Henry Baron, Die Ver 
lassene, KßOO; Nr 109, Bassano, Marktszene, K 750; Nr 116, 
Balth Beschey, Die Brotverteilung, K 12.500; Nr. 127, Hans
	        
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