Grubenarbeiter
Parthenonfrieses oder des Frieses von
Phigalia. Der Hintergrund ist bei
seinen Reliefs nicht ideal, also nicht
reine Fläche, auf welche die Körper
aufgeplattet sind, er ist auch nicht
geometrisch-perspectivisch construirt
oder naturalistisch nach Gründen aus-
gestaltet, sondern er ist - ein ganz
modernes Moment im Relief - theils
im Sinne der Stimmung verwendet,
theils ganz unregelmässig, immer ge-
nau so wie es für den gerade vorlie-
genden Fall geeignet erscheint. Das
erste und wichtigste ist für Meunier
die charakteristische Darstellung des
Vorganges. Um diese zu erreichen,
verwendet er die Hilfsmittel des Reliefs
mit überlegener Freiheit und Geschick-
lichkeitWo es nöthig ist, bildet er seine
Figuren ganz frei, theils plattet er sie
auf die Fläche, theils eine Gestalt auf
die andere, nach Bedürfnis mehr oder
weniger erhaben. Zuweilen ver-
schmäht er den materiellen Rahmen
- wie bei dem Relief „Bergmann vor
Ort" - indem er sichvielrnehr mit dem
Rahmen begnügt, den die Darstellung
sich sozusagen selbst gibt, wie Diderot
sagt: „Jedes Kunstwerk wird mit
seinem Rahmen geboren." Imposant
ist in der freien Handhabung der Mittel
des Reliefstils die Darstellung der
Industrie. Es ist ein grosser Genuss,
sich alle Einzelheiten dieses umfäng-
liehen Kunstwerkes klar zu machen, die lebendige Mannigfaltigkeit
der Bewegungen zu beobachten, die Geschicklichkeit in den Deckungen
und Überschneidungen zu bewundern und dann wieder die grossartige
Einheitlichkeit des Ganzen in seiner freskenartigen Erhabenheit, die voll-
kommene Harmonie des Ganzen mit seinen Theilen und das Feingefühl
in der Abwenung von Licht und Schatten auf sich wirken zu lassen.
Wie das wuchtet und zieht, wie das stemmt und schiebt, wie jeder