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Volltext: Monatszeitschrift III (1900 / Heft 1)

 
Franz Schönzhaler, Zimmer für ein Landhaus 
(ausgeführt von August Ungethüm) hatte man solche Bemängelungen in den 
Kauf zu nehmen. Es ist ein Damengemach in grau gebeiztem Ahorn. Auf 
den ersten Blick verräth sich da der Raumgestalter, der Raumpoet. Ein 
Theil des Zimmers ist durch schräge Deckenflächen in eine Art Mansarden- 
nische verwandelt, den eigentlichen Ruheraum, der den heiligen Herd der 
Geselligkeit in Gestalt eines Kellermandschen Gaskamins zum Mittelpunkt 
hat. Beiderseits des Kamins bauen sich zwei Schränke vor, deren obere 
Abtheilung vorne auf zwei dünnen runden Ecksäulchen, eigentlich stabartigen 
Stützen, ruht. Die oberen Schrankthürchen enthalten jedes eine Verglasung, 
das eine grosse hochstengelige Blume darstellt. Und zwar sind Umriss und 
Gerippe der Pflanze aus einem einzigen Stück polirten Messings ausgeschnitten 
und in dieses zusammenhängende Gerüst die einzelnen Blätter als entsprechend 
faconnirte und facettirte Platten von Kristallglas eingepasst. Es entsteht 
eine originelle Cloisonnewirkung, zu der die äusserst genaue Arbeit noch 
beiträgt. An den übrigen Holzmöbeln ist als Zierat gewisser Hauptflächen 
elegant ausgeführte Holzintarsia verwendet. So an einem reizenden, recht 
brettemen Kästchen, dessen Wände oben in kleine facettirte Glascarreaux 
aufgelöst sind. Dann an einer Bibliothek, aber immer ohne Überladung; ein
	        
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