]ahre stammen-
de sogenannte
Geliebte Baude-
laires," zu sehen.
Das Gemälde,
bei dem die star-
ke Verzeichnung
des einen Beines
dauernd stört,
fesselt vor allem
durchschöneEin-
zelheiten. Der
weiße Spitzen-
vorhang und das
warme, creme-
farbige, violettge-
streifte Gewand,
das sich von
Edouard Manet, m: Geliebte Baudelaires einem dunkel-
grünen Sofa ab-
hebt, sind mit großer Leichtigkeit auf die Leinwand gebracht. Von Claude
Monet, der auf der Impressionistenausstellung von X874 der ganzen Bewe-
gung mit einem seiner Bilder den Namen gegeben hatte, wurde auf der
Auktion Julius Stern der Hafen von Trouville aus dem Jahre 1870 er-
worben. Es ist ein schönes Bild des Künstlers, von edler Farbenharmonie,
weiter Tiefenwirkung und vornehmer Stille. Schließlich kam als Geschenk
des Barons Hatvany ein aus der 1913 in Paris versteigerten Sammlung
Nemes stammendes Stilleben von Cezanne mit einem Büfett in die Galerie.
Blaue und weiße Farbtöne kontrastieren mit braunen, gelben und roten.
Erst nach Eröffnung dieser Ausstellung kam als Geschenk des Hofrates
Dr. Kohner ein weiteres großes Gemälde von Paul Merse von Szinyei in die
Galerie, die „Lerche" von 1883. Das Bild, dem freilich die Unmittelbarkeit
der Wirkung, die von der Dame in Lila ausstrahlt, versagt blieb, stellt
bekanntlich" ein junges nacktes Weib dar, das auf einer blumigen Wiese
liegt und zu einer aufsteigenden Lerche emporblickt. Die neue Spende
wurde gleich in die Abteilung moderner ungarischer Maler eingereiht.
Mit diesen zahlreichen Erwerbungen ist Budapest in die Reihe der
kaufkräftigsten Museen Mitteleuropas getreten. Die neue Museumsleitung
hat den vollsten Beweis ihrer Befähigung erbracht. Es ist zu hoffen, daß in
absehbarer Zeit die Lücken der Budapester Sammlungen sich schließen und
ein einheitliches großes Museum alter und neuer Kunst entstehen wird.
"' Duret, „ManeW, Nr. 3 5.
"L Das Bild ist abgebildet bei Lazar „Paul Merse von Szinyei". Lzipzig xgu, Tafel 25, und auch bei
Seemann als Farbendruck erschienen.