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Inhaltsverzeichnis: Monatszeitschrift XX (1917 / Heft 11 und 12)

]ahre stammen- 
de sogenannte 
Geliebte Baude- 
laires," zu sehen. 
Das Gemälde, 
bei dem die star- 
ke Verzeichnung 
des einen Beines 
dauernd stört, 
fesselt vor allem 
durchschöneEin- 
zelheiten. Der 
weiße Spitzen- 
vorhang und das 
warme, creme- 
farbige, violettge- 
streifte Gewand, 
das sich von 
Edouard Manet, m: Geliebte Baudelaires einem dunkel- 
grünen Sofa ab- 
hebt, sind mit großer Leichtigkeit auf die Leinwand gebracht. Von Claude 
Monet, der auf der Impressionistenausstellung von X874 der ganzen Bewe- 
gung mit einem seiner Bilder den Namen gegeben hatte, wurde auf der 
Auktion Julius Stern der Hafen von Trouville aus dem Jahre 1870 er- 
worben. Es ist ein schönes Bild des Künstlers, von edler Farbenharmonie, 
weiter Tiefenwirkung und vornehmer Stille. Schließlich kam als Geschenk 
des Barons Hatvany ein aus der 1913 in Paris versteigerten Sammlung 
Nemes stammendes Stilleben von Cezanne mit einem Büfett in die Galerie. 
Blaue und weiße Farbtöne kontrastieren mit braunen, gelben und roten. 
Erst nach Eröffnung dieser Ausstellung kam als Geschenk des Hofrates 
Dr. Kohner ein weiteres großes Gemälde von Paul Merse von Szinyei in die 
Galerie, die „Lerche" von 1883. Das Bild, dem freilich die Unmittelbarkeit 
der Wirkung, die von der Dame in Lila ausstrahlt, versagt blieb, stellt 
bekanntlich" ein junges nacktes Weib dar, das auf einer blumigen Wiese 
liegt und zu einer aufsteigenden Lerche emporblickt. Die neue Spende 
wurde gleich in die Abteilung moderner ungarischer Maler eingereiht. 
Mit diesen zahlreichen Erwerbungen ist Budapest in die Reihe der 
kaufkräftigsten Museen Mitteleuropas getreten. Die neue Museumsleitung 
hat den vollsten Beweis ihrer Befähigung erbracht. Es ist zu hoffen, daß in 
absehbarer Zeit die Lücken der Budapester Sammlungen sich schließen und 
ein einheitliches großes Museum alter und neuer Kunst entstehen wird. 
 
"' Duret, „ManeW, Nr. 3 5. 
"L Das Bild ist abgebildet bei Lazar „Paul Merse von Szinyei". Lzipzig xgu, Tafel 25, und auch bei 
Seemann als Farbendruck erschienen.
	        
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