Cecil Aldin und John Hassal. Kaminwand aus einem der Modellvkinderzimmer
ÜNSTLERHAÜS. Der Prager Künstlerverein „Manes" hat die Winterausstellung
durch einen Gesammtbeitrag von etwa 80 Nummern bereichert. Mit Vergnügen sieht
man da, wie der Nachwuchs an der Moldau lebt und strebt. Es sind lauter moderne
Menschen, welche die Natur mit jungen Augen ansehen und jeder seinen Weg zu ihr
suchen. Ihre beiden besten Talente, die Landschafter Antonin Hudecek und Antonin
Slavicek, sind allerdings hier schon bekannt. Auch jetzt bringen sie einige lebendig erfasste
Landschaftsstimmungen. Slavicek sucht dabei gern die Bewegung, er stellt etwa den
Wind dar, mit dem Schauer, den dieser durch die Natur jagt, oder das Dahinschweben
eiges Spiegelungsbildes von rothen Dächern in der Moldau. Hudecek zieht mehr das Ver-
weilende vor, den Regenbogen vor der violetten Wolkenwand zwischen regengrünen Bäumen,
oder die Mondnacht in ihrer Stille. Manche derjungen sind von Hans Thema angeregt, so
Frant. Simon in einem Bilde „Wellenspie1", mit einem grossen, fest contourinen weiblichen
Act, oder Max Svabinsky in dem originell gestimmten grossen Bilde: „Arme Gegend", wo
im kalten Hellgrün von Birken und Dünengras unter kaltem Himmel eine spröde Mädchen-
iigur sitzt. August Nemejc erinnert in einer hellen Lünette mit huldigenden Volksfiguren
für das Museum zu Pilsen an die Lünetten von Hynais im Burgtheater, hat aber auch
selbständige Typenstudien und eine in Weiss und Braun hingesetzte Winteransicht von
Pilsen. Einige dieser jungen Leute haben auch treffliche Graphik. Svabinsky ist ein hervor-
ragender Porträtgraphiker (lithographisches Bildnis Svatopluk Cechs und anderes), von
Vojtech Preissig sieht man unter anderem eine überaus tonvolle Radirung: „Schwäne",
von Frant. Kupka eine geistreiche und auch technisch interessante Satire: „Narren"
(Lithographie in mehreren Tönen). Karel Spillar hat ein brillantes Pastell: „Siesta". Auch
die Plastiker haben ihren Zug von starker Ursprünglichkeit. Der originellste ist