(Pelzkugel) erinnert. Klinge und Griff des Messers
sind im Ganzen geschmiedet, der Griff, durchbrochen
und aufs Reichste mit geschnittenen Darstellungen
verziert, ist viertheilig; das Mittelstück zeigt eine
Allegorie der „Schonzeit und Jagdzeit", über einer
Säule den einköpfigen Adler, mit seinen Fängen
zwei geflügelten Hirschen die Attribute von Schon-
zeit und Jagdzeit (Fruchtgehänge und Schreckmaske)
reichend. Die Charakterisirung des einen friedlich
äsenden und des anderen erschreckt zurückprallenden
Hirschen ist trefflich gelungen. Geschnittene Oma-
mente, aus den geflügelten Thierkörpern entwickelt,
schliessen das Mittelstück ab. Das untere An-
schlussglied ist mit geschnittenen Akanthusblättem
geziert, durch welche ein Hirschthier schlüpft; das
obere zeigt, ebenfalls ä-jour aus dem Stahl geschnitten,
die Bewohner der höchsten Jagdregionen, Steinbock,
Gemse und Raubvogel. Der Knauf trägt eine von vier
Blättern gehaltene, hohl gearbeitete Miniaturnach-
bildung eines Kübelhelms, wie er auch über dem
Schilde des Fürstenbergschen Wappens ange-
bracht ist.
Alle diese Arbeiten waren auf der Pariser
Ausstellung zu sehen und haben die gerechte
Bewunderung der Fachleute und Kunstfreunde erregt.
Dass ein einzelner, einfacher Mann, entfernt lebend
von den Centren des Kunstunterrichtes und des
Kunstbetriebes ganz aus Eigenem und mit den
grössten technischen und materiellen Schwierig-
keiten kämpfend, eine solche Kunst, die mehr ist
als Kunstfertigkeit, erneuert und mit solcher Virtuosität
vervollkommnet, ist auch eine österreichische Eigen-
thümlichkeit. Möge dem tapferen, kunstbegeisterten,
unermüdlich schaffenden Meister die verdiente An-
erkennung zutheil werden und was er errungen mit
ihm nicht wieder verloren gehen.
Besteck (Herr Louis List)