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Phantasie, der letzte
Ausläufer der Barock-
kunst und doch eines
der besten Werke der-
selben. Der Geist des
Meisters hat souverän
über der bewegten Fülle
gewaltet und jedes Ge-
fühl von Gezwungen-
heit fehlt dem Be-
schauer. Der schöne
Gesammteindruck wird
bei der Detailbesichti-
gung nur verstärkt und
gewährt vertieften Ge-
nuss. Sponsel verdient
wirkliche Anerkennung
dafür, dass er diesen
Gefühlen der Bewun-
derung über das Modell
zum Reiterdenkmal
August III. Ausdruck
verliehen hat. Er hat
dieses als Cabinetstück
an seinen Platz gestellt,
ohne einen missbilligen-
den ' Seitenblick auf
das durch technische
Schwierigkeiten ver-
eitelte grosse Monu-
ment zu werfen. Er hat
vor kurzem auch, wie
er mir mittheilte, Notizen gefunden, die bezeugen, dass auch die bronzene
Reiterstatuette August des Starken im Grünen Gewölbe schon an und für
sich als Schmuck eines Salons gedacht war, dass also der Gebrauch der
Zeit schon Freude genug an einem solchen Cabinetstück fand. Betrachtet
man mit Berücksichtigung dieses analogen Falles die kleine Ausführung des
Denkmales für August III. in Porzellan als selbständige Leistung, so wird
auch der künstlerische Wert desselben niemandem verschlossen bleiben.
Es ist ein Beweis für das echte Künstlerthum Kändlers, dass es ihn nie
ruhen liess bei dem Erreichten. Er strebte fortwährend weiter. Aufmerksam
lauschte er hinaus und er verstand die Sprache seiner Zeit. So machte er
den Übergang zum Rococo mit und ward sogar der Schöpfer der so charak-
teristischen Kleinplastik des Rococo. Noch als Leiter der Modelleure zu
Johann Ioachim Kändler, Ausgeführles Theilstück zu dem Ehrentempel