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die metallenen Schuhe stark
verwendet, der Tisch zum
Beispiel unten ganz in Bronze
montirt. Dann das Speise-
zimmer von Sigmund Jaray,
in Eichen, von gesunder Ein-
fachheit, in schmucklose
rechteckige Rahmen und Fül-
lungen aufgelöst, auch die
Stützconsolen nur als drei-
eckige Bretter mit convexer
Stirnkante behandelt. Baillie
Scotfsche Art hat hier ge-
wirkt. Gemüthlich ist die
Kaminnische mit Sitzgelegen-
heit, sehr zweckmässig das
daran stossende Buffet, das
gleichfalls als Nische in die
Wand eingebaut ist. Eine
Sparrendecke vervollständigt
den sehr einheitlich empfun-
denen Raum (Compos. Max
Prof. R. Hammel, Applicationsstickerei, ausgeführt von Jai-ayy Ein Speisezimmer in
L""""g"""""Y Nussholz von J. W. Müller
macht grösseren Aufwand;
Ecksäulchen, martelirtes Metall, Xylectypom. Alexander Jaray, der nach
mehrjähriger Abwesenheit wieder in diesen Räumen begrüsst wird, geht in
einem prächtig gemeinten I-Ierrenzimmer (Erle, Entwurf K. H. Jaray) wohl
am weitesten. Es ist eine neuartige Gothik, abseits aller Observanzen, mit
modernistischen Capricen gewürzt, in der Wirkung übel-reich (Metall,
Majolika, Schnitzwerk, Reliefs verwendet). Eines jener Zimmer, die man
einmal und nicht wieder macht. Ein Phantasiestück anderer Art ist das
helle, zierlich bemalte Boudoir von F. Schönthaler und Söhne und auch
August Ungethüm bringt in seine modernen Ausstattungen einen capri-
ziöseren Zug. Andere ziehen die sicheren Geleise vor, so Irmler und
Klöpfer (englisch), Sigmund Deutsch (Brünn), der Entwürfe aus dem Atelier
des Österreichischen Museums trefflich ausführt, und Adolf Spitzer (Entwurf
R. Müller), dessen Damen-Schlafzimmer in Ahorn und Esche nur an einem
Hang zur Verdoppelung und Verdreifachung alles Langholzes leidet. Als
Wiener Specialität sind drei Räume hervorzuheben, welche die Firma Jakob
und Joseph Kohn durchaus in gebogenem Holze eingerichtet hat. Dieses
Material, für das sich die Hoffmann-Schule interessirt, hat durch die moderne
Behandlung wesentlich gewonnen. Die Biegbarkeit des Buchenholzes
entspricht so gut der modernen Art, in Curven zu denken, und selbst