Brcviari d'amour (cod. 1563,
Die Geringschätzung, mit der manche zünftige Literarhistoriker heute
noch illustrierte Darstellungen des älteren Schrifttums bloss um der Bilder
willen behandeln, zeigt, dass der innige Zusammenhang, der gerade in der
zweiten Epoche mittelalterlicher Miniaturmalerei zwischen Bild und Wort
der Handschrift besteht, noch nicht die richtige Würdigung fand. Miniatur
war auf gewissen Gebieten geistigen Schaffens ein integrierender Teil der
Literatur geworden. Das lässt sich gerade auf französischem Boden durch
vortreffliche Belege nachweisen. Die mittelalterlichen Geographien, die
„Images du monde" („Mappemondes"), von denen eine den ausdrücklichen
Vermerk enthält, dass das Werk 25 Kapitel und 28 Figuren enthalte, „ohne