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Volltext: Monatszeitschrift V (1902 / Heft 6 und 7)

Neben solchen zierlichen Bijoux hat Morave auch wuchtige, grosszügige Sachen 
gemacht. Freilich allzu walkürenhaft muten manche dieser Anhänger an, diese Gold- und 
Silberplatten, die aus altgermanischem WaEenschmuck zu stammen scheinen und ein 
sparsam-kräftiges, an Runenzüge erinnerndes Ornament zeigen. 
Ferner liebt Morave Amulettmotive; rissige, unregelmässige Türkise füllt er in den 
Sprüngen mit Gold und erreicht damit die Wirkung geheimnisvoller Charaktere, goldene 
Rätselzüge im blauen Stein. Moraves Schmucksprache ist noch beim Suchen und Probieren. 
Er geht tapfer dabei seine eigenen Wege und schon das ist ein Zeichen persönlicher 
Eigenart, dass er Lalique nicht tributpiiichtig geworden ist. Felix Poppenberg 
MITTEILUNGEN AUS DEM K. K. ÖSTER- 
REICHISCHEN MUSEUM 50 
USZEICHNUNGEN. Seine k. und k. Apostolische Majestät haben mit Aller- 
höchster Entschliessung vom 6. Juni d. J. dem Sektionschef im Ministerium für 
Kultus und Unterricht Friedrich Stadler von Wolffersgrün taxfrei den Orden der eisernen 
Krone zweiter Klasse allergnädigst zu verleihen geruht. 
Aus Anlass der vorjährigen, zu Ehren des achtzigsten Geburtsfestes Seiner könig- 
lichen Hoheit des Prinz-Regenten Luitpold veranstalteten grossen internationalen Kunst- 
ausstellung in München hat der Prinz-Regent dem Sektionschef im Ministerium für Kultus 
und Unterricht Friedrich Stadler von Wolffersgrün, das Komturkreuz des Michael-Ordens 
mit dem Stern verliehen. 
ERSONALNACHRICHT. Der Minister für Kultus und Unterricht hat den Fach- 
lehrer der Fachschule in Grulich Anton Bayer mit der Rechtswirksamkeit vom 
1. September 1902 dem k. k. Österreichischen Museum behufs Verwendung im Zeichen- 
bureau dieses Museums zugeteilt. 
AHRESBERICHT DES K. K. OSTERREICHISCHEN MUSEUMS. 
Der kürzlich ausgegebene Bericht des Museums für das Jahr xgox gedenkt zunächst 
der in der Berichtsperiode erfolgten Auszeichnungen von Mitgliedern des Kuratoriums 
sowie der eingetretenen Personalveränderungen und Ernennungen innerhalb dieser 
Körperschaü und wendet sich dann den statistischen Mitteilungen und Arbeitsergebnissen 
des Institutes zu. 
Unter den Vermehrungen, welche die Sammlungen erfuhren, hebt der Bericht 
besonders hervor die von Seiner k. und k. Apostolischen Majestät Obersthofmeisteramte 
erfolgte Zuwendung des Gipsabgusses der Georgsstatue im Prager Burghofe von 
Martin ä Georg von Klausenburg (x373), ferner die Zuweisungen von Seite des k. k. Mini- 
steriums üir Kultus und Unterricht: Fliesen von der Omar-Moschee in ]erusalem, 
Tapetenentwürfe von Walter Crane und anderes. 
Ferner als Geschenke von Sr. Exzellenz Grafen Latour: Behang, schwarze Wolle 
mit Aufnäharbeit, orientalisch (XVIII. Jahrhundert); von Wilhelm Ritter von Lucam 
(Vermächtnis): Standuhr, Tintenfass, zwei Leuchter, Handleuchter, Tasse für Federstiele, 
verfertigt von Dziedzinski und Hanusch; Kassette, verfertigt von Pollak und Joppich; von 
Hofrat von Semlitsch (Vermächtnis): silbernes Kaffeeservice; zwei silberne Leuchter; 
Becher sammt Tasse, in Silber getrieben; Brotkorb; Kassette mit Essbesteck; zwei 
Leuchter; Brillant-Busennadel; Gedenkmünze auf die Vermählung der Kaiserin Maria 
Anna; Petschaft mit Amethyst; Taschenuhr mit Email; Reiseuhr; Glas mit Gravierung etc.; 
von Hofrat Wilhelm Freiherrn von Weckbecker: Porträt Seiner Majestät des Kaisers, 
Plaquette von R. Marschall, auf Onyxplatte montiert, mit Holzgestell. 
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