A. Toft, Der Geist der Betrachtung
Notwendigkeit der Inspira-
tion, der Leidenschaft und
derSinnlichkeit bei der Skulp-
tur, zu sprechen, sowie über
die hier so vorherrschende
berechnende Kaltblütigkeit
des englischen Bildhauers,
der seine Kunst meistens
nur als Milchkuh benützt. So
gross war die Entrüstung
über diese Bemerkungen,
dass man mir kaum erlauben
wollte, zu Ende zu sprechen.
Aber nach langer Debatte
und zahlreichen Beispielen
wurde mir fast einstimmig
Recht gegeben.
Es ist vielleicht hier am
Platze, eines der Beispiele
zu erwähnen, welches den
Unterschied zwischen dem englischen und französischen Geiste am besten
zeigt. Als Rodin seinen Balzac
fertig gestellt hatte und das
Comitee seine Unzufrieden-
heit ä und sein Unverständnis
zu erkennen gab, wies er den
Leuten sozusagen die Türe,
verdeckte sein herrliches Werk
und weigerte sich lange Zeit,
es der Öffentlichkeit preiszu-
geben. Das ist der wahre
Künstlergeist! Als von Alfred
Gilbert die Fontaine für Picca-
dilly Circus bestellt wurde, fand
man in seinem Atelier einen Ent-
wurf für ein Taufbecken, sehr
hübsch, aber für ein Monument
auf einem öffentlichen Platze
absolut ungeeignet. Da es jedoch
dem Spender des Brunnens gefiel,
ward es von Gilbert für den un-
geeigneten Zweck adaptiert,
und so findet man heute zur
ewigen Schande eines wirklich
john Goscombe. Spielender Knabe