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Porzellan, von wel-
cher Art die Aus-
stellung noch ein
ganzes Dutzend
verführt.
Bald nach der
Übernahme der
Fabrik durch den
Staat beginnt der
französische Ein-
fiuss eine hervor-
ragende Rolle zu
spielen. Die Aus-
stellung lässt dies
an einer Reihe von
Proben erkennen,
awqplljhmb ' ' unter welchen eine
ißi becherförmige
Schokoladetasse
mit Watteau-
Szenen, angefertigt
im Jahre 1746 für
Ausstellung der Naticnalcompetition, London. Entwurf für ein Damast-Tischtuch den damaligen
von Henry Drurnmond, Dunfermline Hofkammer_
präsidenten Grafen
Philipp Kinsky, und das prächtige Liechtenstein'sche Service zu den hervor-
ragendsten Nummern zählen. Bezüglich jener Schokoladetasse, deren eine
Seite hier abgebildet ist, macht mir Direktor Dr. Braun die freundliche Mit-
teilung, dass es ihm gelungen ist, den Maler der beiden darauf befindlichen
Watteau-Szenen ausfindig zu machen. Im Hauptbuche der Fabrik vom
jahre 1746 findet sich auf Seite 150 unter den Ausgaben folgende Notiz: „Am
Ig. Jänner r746 dem neuen sächsischen Mahler Busch vor auf Sr. Excellenz
Gr. v. Kinsky Mündlichem Befehl angeschaffte Leibsnotwendigkeiten etc. etc.
ti. 1730." Der I-Iofkammerpräsident
Graf Philipp Kinsky hat also den aus
Meissen nach Wien übergesiedelten
Maler in seinen persönlichen Schutz
genommen und ihm, wie wir sehen
werden, auch alsbald einen grösseren
Auftrag erteilt. Die Watteau-Tasse
trägt nämlich die Bezeichnung: „Wien
d. 9. Novbr: a0: 1746." Am n. No-
vember desselben jahres finden wir
Ausstellung der Nationalcornpetition, London.
_ n Entwürfe für Türbeschläge von Herbert H.
aber in dem erwahnten Hauptbuche SxansüeliSheffield