die Mautbriefe von Stein, St. Pölten und Tulln in
Niederösterreich, sowie vonWien aus dem XII. Jahr-
hundert, welche den Zoll für Zinn aus Böhmen,
bestimmt für die Regensburger Kaufherren, fest-
setzen.
Von böhmischen Arbeiten finden sich zahl-
reiche mächtige Kannen in den beiden Sammlungen.
Die vierte und künstlerisch bedeutendste
Gruppe, die fränkische, mit Nürnberg als dem Sitz
des Kunstgewerbes an der Spitze, ist in Wien durch
zahlreiche Arbeiten Enderleins und anderer Künstler
vertreten. So sind vorhanden: die Temperantia-
Schüssel Enderleins in zwei Exemplaren und zwar
Modell II und Modell III; die eine mit dem Porträt-
medaillon des Künstlers auf der Rückseite, die
zweite gegossen von dem Nürnberger Giesser
Michel I-Ie-
mersam. Wei-
ters ein bril-
lantes Exem-
plar der Mars-
schüssel: Zunfthumpen der Chernnitzer
welche eben- Bergknappen, bezeichnetxöxö,
. S. E. VV.
falls Enderlein
zuzuschreiben
ist. Neben den drei vorgenannten
besitzt die S. E. W. noch die kleine
Schüssel „Lot und seine Töchter",
kopiert nach Enderlein durch den
Zinngiesser ]akob Koch, 1- 1572.
In der S. D. F. finden sich zwei
kleine Adlerteller Enderleins. Von die-
sen trägt der eine die Marken „CE"
und „LL", welche als „Caspar Ender-
lein" und „Lorenz Lang" zu lesen
sind. Lorenz Lang, welcher 1588
Meister und in seinen alten Tagen
angeblich Krämer wurde, hat die
Fabrikation der Enderlein'schen Adler-
teller fortgesetzt, und nach ihm Lorenz
Appel, 1630 Meister, 1658 gestorben.
Die Arbeit des letzteren sehen wir im
zweiten Adlerteller, bei welchem die
Kann: mit sächsischer Marke. 1551, s.n.r. Marke „CE" fehlt, zu jener „LL"