Teller, mit Vergoldung und bunten Malereien, signiert Perger (Katalog Nr, 1755)
eine vornehme Wirkung unbestreitbar eigen ist, werden selbst Gegner dieser
Gattung gerne zugeben.
Wir sind nun in der Schilderung der Wiener Porzellane schon bei
einer Zeit angelangt, in der Sorgenthal nicht mehr lebte, 1805 war er
gestorben, 1807 war ihm Grassi im Tode nachgefolgt, und Matthäus Nieder-
mayer, der jüngere, war an Sorgenthals Stelle getreten.
Niedermayer war bereits während der ganzen Zeit der Sorgenthalschen
Verwaltung im Dienste der Fabrik gestanden und 1803 mit dem Titel eines
Regierungsrates jenem an die Seite gegeben worden, es ist somit nicht über-
raschend, dass er die Fabrik ganz im Geiste seines Vorgängers führte und
dass sie infolge dessen noch durch eine Reihe von Jahren auf der erreichten
Höhe blieb. Bis 1817 hatte die Fabrik dem Staate alles in allem einen
baren Gewinn von etwa anderthalb Millionen Gulden gebracht.
Von nun aber ging es rasch abwärts. Der Ursachen dieses raschen
Verfalles gab es mancherlei. Das Land litt noch unter den Folgen der
langen Kriege. Die Zeit wurde furchtbar nüchtern und praktisch. Man
38