Bett, Mahagoni, poliert, mit Bronzebeschlägen
sehr häufig bei der Besprechung des Kunstgewerbes der Biedermeier-
zeit die Frage des Aufkommens der I-Iolzbeschläge an den Möbeln auf-
geworfen.
Während nämlich in der Empirezeit die Möbel grösstenteils mit orna-
mentalen und figürlichen Bronzebeschlägen geschmückt sind, werden diese
Beschläge in der Biedermeierzeit sehr häufig, besonders in Deutschland, in
vergoldeter Holzschnitzerei imitiert und in derselben Weise wie die Bronze-
beschläge verwendet. Solche Imitationen hat in Wien zuerst Josef Dan-
hauser, der hervorragendste Dekorateur und Möbelerzeuger in Wien, der
Vater des Malers Josef Danhauser, verfertigt. Er war Bildhauer und von
Württemberg nach Wien gekommen, um sich hier ein Feld für seine Tätig-
keit zu suchen. "
Kaum zwanzigjährig verliebte er sich in die Tochter eines vermögen-
den Wiener Eisenhändlers namens Lambert, doch wollten die Eltern die
Tochter dem vermögenslosen jungen Künstler nicht geben, weil sie einer zu
erwartenden bedeutenden Erbschaft nach einem in Ostindien verstorbenen
Verwandten wegen, eine besonders vornehme Heirat wünschten. Als dann
die Aussichten auf das grosse Erbe Schwanden, gelang es Danhauser, die
Einwilligung der Eltern zu erhalten und das Mädchen heimzuführen.
Die Hauptaufgabe des jungen Ehemannes war es nun, sich ein
genügendes, grösseres Einkommen zu sichern und er ging daran, die damals
in Paris so modernen Imitationen von Bronze in geschnitztem Holze zu
erzeugen.
' Ich entnehrne diese Daten einer anonym erschienenen, von Frau Littrow-Bischoü, einer intimen
Freundin des Hauses Danhauser, verfassten Biographie des Malers josef Dnnhauser, die in der Öster-
reichischen Revue, 3. Band, 1865, erschienen ist, einigen mir von den Erben Dnnhausers zur Verfügung
gestellten Briefen und Rechnungen und mündlichen Mitteilungen der Frau Hofrätin von Lang-Limow.