die Genossenschaft von Mensch und Tier. Der eigentümliche Reiz, welchen
er derartigen Szenen verleiht, entspringt jenem feinen, künstlerischen Gefühle,
welches jeden Gesichtspunkt einschließt. Es gibt eine gewisse Art der
Malerei, welche sich am
besten als ein Zusammen-
fassen des Form- und Inhalts-
wesens der Natur bezeich-
nen läßt. Sie erfordert einen
Geist, der, anstatt das Ab-
strakte zu studieren, die Be-
obachtung des Konkreten
pflegt. Dieser Art ist die
Kunst Joseph Crawhalls.
Wie bereits erwähnt, ist
Crawhall besonders erfolg-
reich in der Wiedergabe indi-
viduellen Charakters und
nirgends fallt dies mehr auf
als in seinen reizenden
Studien von Vögeln. Die
mächtigen Instinkte, auf
denen ihr ganzes Dasein ba-
siert, die ihnen eigene Klug-
heit, Vorsicht und Vorsorge,
die Treue und das gewisse
Moralgefühl, welches wir in
dem Federvolk so entwickelt
finden, alles dies macht ihr
Leben und ihre Gewohn-
, . heiten zu einem der inter-
Jonph c,awha„_„apag„,n essantesten aller Probleme
der Natur. In den verschie-
denen Vogelgattungen finden wir die Gegenstücke zu gewissen Klassen von
Individuen. So werden die Eule und der Storch allgemein als Repräsentanten
derWeisheit undWürde angesehen; die Elster und die Dohle sind die Industrie-
ritter; der Kuckuckist der unverbesserliche Zigeuner und die Raubvögel bilden
die kriminelle Bevölkerung. Die häuslichen Tugenden sowie die daraus
erwachsende Eifersucht und häuslicher Zwist sind in der Taube verkörpert
und der Gefiügelhof spiegelt jede bekannte Phase des Familienlebens auf
Erden in einer wahrhaft verblüffenden Konglomeration von Typen und
Charakteren.
Crawhall malt alle diese Vögelcharaktere mit einem Einblick in ihr
wahres Wesen, welcher beweist, wie genau er sie beobachtet hat. Seine
Dohle ist der lustige Spitzbube, der von seinem Mutterwitz lebt und sich an