künstlerisch gearbeitet und kostbar
mit Monstreperlen und Edelsteinen
geschmückt; sie gehören dem XVI.
Jahrhundert an. Ebenfalls hervor-
ragend ist das Dinglingerfigürchen,
das einen reich geschmückten Ne-
ger darstellt, eine der ansprechend-
sten Arbeiten des phantasiereichen
Dresdener Künstlers. Ein äußerst
seltenes Stück von vielem Reiz ist
ein minutiöses Lederkofferchen mit
silbernen Beschlägen, vermutlich
Behälter für ein Brautgeschenk. Es
ist schonwegen seiner rein gotischen
Verzierungenins XV.Jahrhundert zu
setzen. Wie dieses Kofferchen, so 51-)
kommt auch eine reizende Bonbon- 4
niere ausFrankreich, aus derZeitLud-
wig XVI. In Blutjaspis geschnitten,
weist Sie äußerst Zaftg Goldmontie- Sammlung v. Pannwitz, Herkules mit dem LöwernBronze,
rung, ziseliert und geschnitten, auf. Imhemsclh XVL Jahrhundm
Die kleine Anzahl der Bronzen enthält eine Reihe von Objekten aller-
ersten Ranges. Die „Venus mit dem Krebs", aus dem XVII. Jahrhundert,
ausgezeichnet durch wundervolle Patina, ist französische Arbeit. Aus Venedig
stammen ein paar prächtige, scharf ziselierte Türklopfer; aus Padua (Riccio)
ein Faun mit Eimer.
Sehr lebendig spricht auch das Büstchen eines Kindes zu uns;
von unvergleichlichem, höchstem Wert aber ist die Büste eines jungen
Mädchens, welche kaum trefflicher beschrieben werden kann als mit den
Worten des Prachtwerkes: „Den jugendlich schönen, edel geschnittenen
Kopf, von reichem Haarschmuck in der Anordnung des beginnenden XVI.
Jahrhunderts umrahmt und mit einem Mediceerhäubchen bedeckt, zeigt die
Büste auch in der Draperie des breit bordierten Überwurfs die vornehme
Auffassung der klassischen Epoche. Nicht minder tritt die meisterhafte
Behandlung in der Betonung der trotz aller Gewandung voll zur Geltung
kommenden Körperformen hervor." Diesem Meisterwerk schließen sich
zwei kraftvolle und sehr bewegte Herkulestiguren: „Der jugendliche Herkules
mit den Schlangen" und „Herkules, den Löwen bezwingend", gleichwertig
an; beide gehören dem XVI. Jahrhundert an und sind von hervorragender
Ziselierung und Patina. Man muß schon nach dem Bargello gehen, um diesen
Kunstwerken Ebenbürtiges zu finden.
Auch unter den gemütvollen deutschen Skulpturen der Sammlung
befinden sich durchaus bemerkenswerte Stücke: der heilige Florian und der
heilige Georg (schwäbischen Ursprungs, Mitte des XV. Jahrhunderts) sind
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