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Alte Häuser in Wiltshire (Fachwerksbauten)
kennen, der das Innenleben mit der Außenwelt verbindet und folgen der oft
prächtigen, selten aber wie bei uns zum I-Iauptobjekt der I-Iallendisposition
gemachten Stiegenanlage, um zum Schlafgeschoß zu gelangen.
Hier werden uns die Verfeinerungen der Lebensbedürfnisse besonders
klar, die den reinlichen, formstrengen Inselbewohner von dem in den
Fragen der Körperpflege viel flüchtigeren Südländer trennen. Der tadel-
lose Gesellschaftsmann, der selbst im entlegenen Gebirgsdorf und, wenn er
der einzige Gast ist, nicht anders als im Gesellschaftskleid zum Speisetisch
schreitet, bedarf für seine täglichen Toilettebedürfnisse naturgemäß sehr
entwickelter Hilfsmittel. Während er in den gemeinsamen Wohnräumen
viel mehr den Gast seiner Frau bildet, spielt er mit seinen privatesten
Wünschen im Schlafgeschoß eher die anspruchsvollere Rolle. Er Endet mit
Recht die kontinentalen Verhältnisse, welche bei Badeanlagen und Toilette-
räumen zu herrschen pflegen, als rückständig und barbarisch und obwohl
sein Vorbild schon vieles gebessert hat, kommen wir ihm noch lange nicht
nahe genug.
Der Abstand wächst, wenn wir die Verhältnisse englischer Wirtschafts-
räume mit den heimischen vergleichen. Obwohl die lang dauernden und
umfangreichen Gastmähler dem Engländer weniger geläufig sind wie dem
Kontinentalen, bedarf er für seine durchschnittlich mäßigere Lebensweise
viel vollkommener entwickelter Apparate. Das Raffmement der Küche und
ihrer Nebenräurne überrascht jeden, der die Einfachheit und Gleichmäßig-
keit englischer Mahlzeiten kennt.
Und so wie in der Verwendung der besten Vorrichtungen, in der zweck-
mäßigsten Aneinanderreihung hier jeder Tätigkeit die günstigste Gelegenheit
geboten wird, zeigt sich die Mechanik des ganzen Hauswesens aufs Voll-
kommenste geregelt. Dem Engländer ist kein Vorgang und kein Zweck zu
gering, um nicht Gegenstand der Pflege zu sein. Diese Bedürfnisse zwingen
ihn und die günstige Raumfreiheit gestattet ihm, die Wirtschaftsräume als