Verbergen schlechter und billiger Dutzend-
arbeit mißbraucht wurde - und daß lichtes
Naturholz an Stelle der grünen, braunen,
blauen und violetten Färbung getreten ist,
was die natürlichen Fehler und Unregel-
mäßigkeiten des Wachstums noch stärker
zur Geltung treten läßt. Der Guild of Handi-
craft und einigen wenigen Ausstellern läßt
sich allerdings diese Nachlässigkeit nicht vor-
werfen, aber die aus tadellosem Holz ausge-
führten Möbel gehören zu den Ausnahmen.
Bedeutend Besseres als im Mobiliar
leistet die Arts and Crafts-Gesellschaft in
Metallarbeiten jeglicher Art, vom schweren
Eisengerät bis zu den zierlichsten Schmuck-
gegenständen. Auch ward diese Abteilung
am reichlichsten beschickt und bildete, zu-
sammen mit den Bucheinbänden, den
Glanzpunkt der Ausstellung. Ich habe schon
VIII. Ausstellung der Ans and Cralts Gelegenheit gehabt, in „KllflSt und Kunst-
s"i"Y' L""d""'ä:::::"'"d "n "Wim handwerk" auf die Metallarbeiten der von
Montagu Fordham geleiteten Artilicers"
Guild die Aufmerksamkeit zu lenken und speziell auf die Entwürfe des
Edward Spencer, von dessen Erfindung die schönsten Stücke der Guild
hervorgehen. Von ihm stammt ein prächtiges Paneel aus Schmiedeeisen
für ein Altargitter. Man muß den Typus des modernen Altargitters der
englischen Kirche kennen, um diesen schönen Entwurf richtig zu würdigen.
Das Motiv ist die für kirchliche Dekoration so beliebte symbolische Wein-
rebe. Durch Erhöhung des Querstreifens der Teilungsbalken ist hier die
Kreuzform angedeutet, um welche sich die Rebe schlingt. In der Ausführung
liegt der Reiz, durch den sich Handarbeit von Maschinenarbeit unterscheidet
- das Fehlen mechanischer Perfektion, welche die Behandlung der Ober-
Fläche so interessant macht.
Auch in den anderen Stücken Spencers finden sich die anmutigen und
nicht zu abgerundeten Verschlingungen, welche offenbar der genauen
Beobachtung der Weinranke entspringen. Sein vierarmiger Kerzenleuchter
aus Schmiedeeisen war wohl das beste Stück dieser Art in der ganzen
Ausstellung. Festigkeit, Solidität und Anmut sind hier in genialer Weise
verbunden und die Linienführung ist ebensoweit von den venezianischen
als von den „Art Nouveau"-Vorbildem entfernt, von der rein naturalisti-
schen Wiedergabe der Pflanzenformen, als von der freien Erfindung von
Liniensystemen, die in der Natur nicht zu finden sind. Ähnliches Ranken-
werk, nur weniger massiv gehalten, ist an dem oberen Teil eines Lesepultes
angebracht. Hier dient es als Kontrast zu den schlank aufstrebenden