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Farbenflecken ist sehr gewöhnlich, na-'
mentlich bei der Beschreibung bunten
Marmors. Die Perser benannten sogar
einen EdelsteinTelicardios mitdemWorte
Maculaf" Es bezeichnet einen Fleck oder
Punkt, bei der Beschreibung der Murra
also Beckenartige Musterung. Varietas
colorum bedeutet Vielfarbigkeit, Buntheit,
nicht etwa ein wechselndes Farbenspiel,
wofür Plinius den Ausdruck „variatio" Antike GhsschalelKöhhprivalbesitz
gebrauchen würde.
Über die Herkunft der Murrinen ist Plinius mit Properz derselben
Ansicht, doch beschränkt er sich nicht auf Parthien allein, wie der Dichter,
den offenbar das Versmaß und die poetische Sprache zur Kürze im Ausdruck
veranlaßten. Dabei gibt er einen Ort an, der besonders viele Murrinen lieferte:
„Oriens murrina mittit. Inveniuntur enim ibi in pluribus locis nec insignibus,
maxime Parthici regni, praecique tarnen in Carmaniaßff „Der Orient sendet
die murrinischen Gefäße. Sie werden dort an mehreren Orten aufgefunden,
die nicht einmal von Bedeutung sind, hauptsächlich im parthischen Reich
und besonders in Carmania."
Auffallend ist der Ausdruck „inveniunturß Thiersch glaubt, daß er sich
auf den Rohstoff beziehe, wie auch die vorhergehende Beschreibung der
Eigenschaften der Murrinen nicht für die fertigen Gefäße, sondern für jenen
gelte. Dieser Deutung bereitet aber die Angabe von der Größe und Dicke
der Murrinen Schwierigkeiten, über welche er sich vergeblich durch
gewundene Gedankengänge hinweghelfen möchte. Ihm ist ja darum zu tun,
für seine Ansicht, daß die Murra ein Mineral sei, möglichst viele Stützen zu
finden. Nimmt man jedoch das Nächstliegende an, das sich auch aus dem
Zusammenhang ergibt, so bereitet die Deutung keine Schwierigkeiten. Der
Orient, welcher die Murrinen sendet, ist die Fundgrube alter Arbeiten, die
im Boden an verborgenen Stellen, vielleicht manchmal wie heute durch
Zufall gefunden werden. Der Ausdruck „inveniuntur" paßt nicht für Waren,
welche an jenen Orten hergestellt und dem Handelsverkehr übergeben
werden, diese Orte sind ja vielfach „unbedeutendß also weder durch Fabri-
kation noch durch Handel ausgezeichnet. Dagegen können an solche Orte
sehr wohl von altersher durch frühere Beziehungen
zu den Fabriksorten, durch Sammler und durch plün-
dernde ErobererMurrinen zusammengetragen worden
sein, die man später aufdeckte und nach Rom ver-
kaufte.
Noch an einer späteren Stelle gedenkt Plinius
der Murrinen, wo er vom Luxus seiner Zeit mit kost-
Bruchstück von einem antiken " ' . ' - - '-
Muninenglaslwienykllh ömb baren Gefaßen spricht. „Proximum locum in dehcus,
reichisches Museum " Plinius, 37, m. - i" Ibid., 37, 8.