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Die meisten Landschafter
waren in beiden Ausstellungen
vertreten, doch nicht alle. Doch
fand man ausschließlich in der
„Academy" Louis Dessars in-
teressante Gemälde. In seiner
Kunst ist übrigens eine Ver-
änderung eingetreten. Er ist
etwas schärfer in der Linien-
führung geworden. Während
früher die Formen fast ver-
schmolzen in die fein empfun-
denen, reizvollen Töne der
Atmosphäre, welche Dessar
hauptsächlich durch Trocken-
lasur erreichte, so ist er jetzt
bestimmter in den Konturen ge-
worden und manchmal erin-
nern seine Bäume sogar an die-
jenigenvonPuvisdeChavannes.
Paul Dougherty hat sich
eine farbenreichere Palette an-
geeignet als früher und seinen
Stil zu einer bedeutenden Naturauffassung eigener Art geklärt. Dazu hat
er an der Küste von Maine eine kleine Insel entdeckt, die bisher nur von
Fischern bewohnt war, und sich dieselbe als seine eigenste Domäne erkoren.
Die ungebrochene kraftvolle Lebensfülle seiner Natur Findet den ihr ent-
sprechenden Ausdruck in den Motiven jener unberührten Gegend, wo die
dunkelblauen Fluten des atlantischen Ozeans gegen die felsigen Küsten
des jungfräulichen Eilands schlagen. Seine Arbeiten besitzen eine stolze
Note und treten überall aus der Fülle anderer Bilder lichtvoll heraus.
Manche unserer Landschaftsmaler verfallen in eine Nachahmung der
Barbizonisten und arbeiten wie nach einem unabänderlichen Rezeptenbuch.
Die Eigenart des Künstlers wie des Objekts beginnt sich infolgedessen
zu verwischen. Nur die stärkeren Talente bleiben frei davon und arbeiten
sich zu persönlichen Schöpfungen empor. Dougherty steht der direkten
Naturauffassung näher als die meisten unserer amerikanischen „Stimmungs-
maler". Er ist unbedingt der bedeutendste Marinemaler der Jungen. Auch
Albert L. Groll, dessen Gemälde mit ihren ungemein harmonischen Farben-
sinfonien einen lyrisch-musikalischen Charakter tragen, hat sich eine
neue Sphäre erkoren und sich während des letzten Sommers auf ein Gebiet
verlegt, das freilich schon manche vor ihm auszubeuten versuchten, aus dem
aber durch ihn echte Kunstwerke voll Poesie ausgelöst wurden. Er begab
sich nach den Indianerterritorien des Westens, brachte viele Wochen in
F. Louis Mora. Studienkopf eines spanischen Mädchens