Katharina Pawlowna (1813), beim Grafen Karl
Lanckoronski Gräfin Lanckoronska-Rzewuska
(1814), beim Fürsten Franz Auersperg Fürstin
Bagration, beim Fürsten Metternich und in der
Sammlung Figdor zwei Bildchen der Kaiserin
Marie Louise. Isabey machte in Wien so sehr
Schule, daß manche Nachahmer in den Aus-
stellungskatalogen eigens hinzufügten, sie
hätten in der Manier Isabeys gearbeitet. Eine
„überraschende Erscheinung" aus den voran-
gehenden Jahren glänzte einstweilen unerkannt
auf der Miniaturenausstellung. Erst nach ihrem
Schlusse, bei der Reproduktion eines Bild-
chens der Erzherzogin Marie Christine, ent-
deckte man auf dem Buche, das sie in der
Hand hält, die bis zur Unsichtbarkeit feine Be-
zeichnung: „Alphen 1769". Das war jener
Eusebius Johann Alphen, der in den Nach-
schlagebüchern als dänischer oder auch hol-
Winterausstellung im k. kösterreichischen _
Museum, Panneau, Madonna. Email- landischer Maler Alfen oder Alf vorkommt,
malerei, entworfen und ausgeführt von
Anm Wagner nach Mechel gar 1741 in Wien geboren und
1772 ebenda gestorben wäre. Dieser frisch-
farbige, stark charakterisierende Künstler war ein neuer Blutstropfen in der
damaligen Miniaturmalerei, ein „Vorläufer Fügers". Bisher sind zehn Bilder
von ihm nachgewiesen, davon drei aus dem Nachlaß der Familie stammende
bei Professor A. Politzer.
Die Schwierigkeiten solcher Nachweisungen sind nicht gering, da das
Nichtsignieren sehr gebräuchlich war. Meytens zum Beispiel, der Groß-
porträtist Maria Theresias, signierte seine Miniaturen nie; wie Leisching mit
Humor bemerkt, vielleicht aus Eitelkeit, da man seine Klaue ohnehin er-
kennen müsse. In seiner von Frimmel ausgegrabenen Selbstbiographie, die
den Rekord an triefendem Selbstlob erreicht, rühmt er wenigstens, er habe in
der Emailtechnik alle Zeitgenossen übertroffen, wie denn Zar Peter 1717 in
Paris 40 Emailbildnisse bei ihm bestellte. Auch die schriftlichen Quellen
lassen durchaus im Stich, da das XVIII. Jahrhundert sich mit Nachrichten
über solche Kleinkünstler wenig oder noch lieber gar nicht abgab. So konnte
Leisching trotz vielen Suchens nach gezahlten Preisen nur eine einzige solche
Urkunde Enden. Wertvolle Daten und auch neue Namen lieferte immerhin
das Fürstlich Schwarzenbergsche Archiv. Aber selbst schon vorhandene
Schriftlichkeiten haben eine verhängnisvolle Neigung, wieder von der Bild-
Bäche zu verschwinden. So war selbst das Tagebuch von Fügers Sohn für
das vorliegende Werk nicht mehr aufzufinden. Anderes kam zu spät, so die
Mitteilung Frimmels, daß Dr. Raab in Meran ihm eine Reihe Urkunden über
Füger zur Verfügung gestellt habe. Habent sua fata. Wie wir weiterhin