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Volltext: Monatszeitschrift X (1907 / Heft 6 und 7)

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und eine von Scheirer sowie die ebenfalls 
Figdorscheri Jagdhörnchen stammen aus 
diesem Jahrhundert. Dahin gehört auch 
die Silbermontierung des Meisters J. F. an 
dem Muschelgefäße des Hofmuseums, ein 
Nußbecher des Breslauer Museums und 
drei hervorragende Stücke, deren Meister 
festgestellt werden konnten: Der Becher 
aus geschnittenem Rhinozeroshom mit ver- 
goldeter und teilweise emaillierter Mon- 
tierung allerbester Art vom Meister P. P. 
(Peter Pachmayer) aus dem Jahre 1660; 
es war ein Ehrengeschenk an den Proto- 
medicus von Mannagetta und gehört der 
Mannagetta-Stiftung; ferner der in die 
Sammlung Figdor gehörige Kelch und die 
Beschläge des Wiener Ratswappenbuches 
von Leopold Wildten, der einer der bedeu- 
tendsten Wiener Edelschmiede um 1650 
gewesen sein muß. Wenn wir diese Stücke 
überblicken, so begreifen wir den von 
mir schon an anderer Stelle hervor- 
gehobenen Zuzug Augsburger und 
Nürnberger Lehrlinge nach Wien. 
Als angestellte Hofkünstler er- 
scheinen im XVII. Jahrhundert unter 
Rudolf II. (1576 bis 1612) neben den 
Ä Ausszellungakei- Goldschmiedearbeiten Auswärtigen,  der Kaiser in  
im k. k. Österreichischen Museum, Deckelkanne, be- . . __ 
zeichnet P. n. m37, siebenbürgisch (Kai. Nr. 920) kelt Setzte, Wle den Numbergßr Hans 
Petzold, der Kammervergolder Daniel 
Sadeler, wohl ein Wiener, und Hans Vormayder in Prag. Von ersterem wird 
berichtet: „Sadeler Daniel, Ihrer Majestet Cammervergülder, wurde vom 
Hof am 1. Octob. 1603 mit 10 Gulden monatl. aufgenumben." Im nächsten 
Jahre verschwindet er wieder aus den Hofakten. Ich nehme an, daß der 
„CammervergüldeW ein Goldschmied war, nicht etwa ein Holzvergolder; 
auch Fueßli nennt diesen Sadeler. Von Vormayder teilen die Akten mit: 
„Vormayder Franz, Hofgoldschmidt, faßt 1610 des Kaisers Contrafett in einen 
Kranz von Diemandt (für den wallachischen Fuerst bestimmt); Macherlohn 
70 Gulden, die 59 stückh Diemandt 660 Gulden." 
Unter Kaiser Matthias (1612 bis 1618) verfertigt der Goldschmied 
Matthias Pergamenter 1615 „das Postament zum springenden Brun im Hof- 
Lustgarten" der Wiener Burg um 34 Gulden, unter Ferdinand II. (1618 bis 
1637) erscheint als angestellter Hofkünstler der Goldarbeiter Christoph 
Amender, welcher im Jahre 1637 „wegen der zu der K. Majestät Bildnuss
	        
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