ÖSTERREICHISCHE KUNSTTOPOGRAPHIEX
VON M. DREGER-WIEN 54;.
S sind fast zwanzig Jahre vergangen, seit die k. k.
Zentralkommission für Kunst- und historische
Denkmale den ersten Band einer österreichischen
Kunsttopographie herausgegeben hat. Österreich
war ja, wie es die erste deutsche Lehrkanzel für
Kunstgeschichte besaß, auch in der Erforschung
seiner Kunstdenkmale anderen Staaten voraus-
geeilt und hatte, besonders in den verschiedenen
Mitteilungen der genannten Kommission, bereits
außerordentliches Material, allerdings vor allem die
mittelalterlichen Perioden betreffend, aufgespeichert. Welche Hindernisse
die Durchführung des seinerzeit geplanten Unternehmens vereitelten, kann
hier nicht ausgeführt werden. In gewisser Beziehung war es auch ein Vor-
teil, daß man zuwartete; denn es ist immerhin nicht so lange her, daß man
allen Entwicklungs-
stadien der vergangenen
Kunst gegenüber einen
wirklich objektiven
Standpunkt erlangt hat.
Und dies ist für eine
Kunsttopographie, die
doch selbst ein dau-
erndes Denkmal und die
Grundlage für anfänglich
noch gar nicht zu er-
messende weitere Ar-
beiten sein soll, vor
allem nötig. Gerade an
den älteren, sonst viel-
fach ausgezeichneten
sowie verdienstvollen
Topographien, wie sie
heute etwa für viele
Gebiete des deutschen
Reichesvorliegen, kann
man erkennen, daß
"' Österreichische Kunst-
topographie. Band I. Politischer
Bezirk Krems. K. k. Zentralkom-
mission für Kunst- und historische
Denkmale.Wien x 907. In Kommis-
sion bei Anton Schroll 8: Komp.
Chorgestübl in der Piaristenkirche zu Krems (Aus der "Österreichischen
Kunsttopographie", Band I)