Die Pferderüstung war bis zum Jahre 1814 im Schlosse Oberkapfenberg
und gelangte damals als Schenkung des Grafen Karl von Stubenberg in
das Joanneum, von wo sie erst später in das Landeszeughaus übertragen
wurde. Sie ist mit geätztem Ornament, das teilweise noch gotische Nach-
klänge enthält, und mit Spruchbändern geziert und zeigt an dem Stirnstück
das geätzte Wappen der Stubenberg -Wurmberg.
Bei der Aufstellung der weiteren Gegenstände wurde das Prinzip ein-
gehalten, umlaufend an der Wand auf einem Podium Eckgruppen zu
schaffen, welche, obwohl keine vollständigen Interieurs darstellend, so doch
solchen nahekommen sollten.
Für sich stellten sie möglichst einheitliche und mit allem nötigen Beiwerk
ausgestattete Gruppen dar, welche durch Schaukasten mit kleinen kunstge-
werblichen Gegenständen voneinander getrennt waren. Die etwas breiter als
das Podium umlaufende Holzdecke bildete das zusammenhaltende Moment.
So ergab sich eine
angenehme abwech-
selnde Gliederung der
Massenunddochwieder
eine stimmungsvolle
Gesamtwirkung, wozu
die Glasgemälde der
Bogenfenster wesent-
lichbeitrugen. Es wurde
auch besonderer Wert
darauf gelegt, bei der
Gruppienmg der Gegen-
stände alle ausstellungs-
technischen Erfahrun-
gen zu berücksichtigen,
um ein fein abgewogenes Gesamtbild zu schaffen, als das es auch allseits
anerkannt worden ist.
Links vom Eingang befanden sich in zwei Schaukasten die Schätze,
mit welchen sich steirische Stifte beteiligt hatten, darunter aus der Schatz-
kammer in Mariazell: zwei hervorragende Gold-Emailarbeiten, eine auf einem
weißen Hirsch sitzende Lautenspielerin, aus der Zeit um die Wende des
XVJahrhunderts, und ein Anhänger, Nixe auf einem Delphin, der neben der
reichen beiderseitigen Emaillierung auch noch mit Edelsteinen geschmückt ist
und dessen Kopf aus einer großen Perle besteht, aus dem Ende des XVLJahr-
hunderts, ein Ciborium aus dem Anfang des XVII. Jahrhunderts, dessen Gefäß
und Deckel aus einer Kokosnuß besteht, während alle übrigen Teile, ein-
schließlich der reichen Montierung des Gefäßes selbst, aus Silber getrieben und
vergoldet sind und fein durchgebildete figürliche Reliefgruppen (Leben und
Leiden Christi, zu oberst die heilige Dreifaltigkeit und die Krönung Mariens)
sowie geflügelte Engelsköpfe mit Edelsteinen dazwischen enthalten; aus der
Nürnberger Goldfiligranschmuck (Kulturhistorisches und Kunstgewerbe-
museum in Graz)