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Volltext: Monatszeitschrift XII (1909 / Heft 4)

treffliches Bild sowohl in dem man- 
cherlei abgetönten Weiß als auch 
in den ungewöhnlich plastischen 
Köpfen, namentlich des Operateurs. 
Von den älteren Porträtmeistern 
sind noch Angeli und Horowitz 
(hübsches Bild seiner Tochter, in 
blauer Seide) vertreten. Pochwalski 
bringt den Erzherzog Stephan in 
Marineuniform, Panzerschiffe hinter 
sich in See; ein sehr sorgfältiges, 
wohl etwas zu blutloses Bild. Vor- 
trefflich sind noch Joannovits (Pro- 
fessor Freiherr von Eiselsberg und 
Kommerzialrat Peter Habig, in pi- 
kant schwärzlicher Tonart), W. V. 
Krauß (Baron Parish, injagddreß), 
Laßlo (Herr von Sonnenthal in 
schwarzem Mantel, sitzend, leuch- 
tendes Gesicht, und die leger be- 
handelte, reizende Fürstin Lilly 
Kinsky), dann Schattenstein, Krestin 
(Selbstporträt), Scharf, Rauchinger 
(Miß George), Epstein, dieser in 
einem Damenbildnis von anziehen- 
dem Extra-Kolorisrnus. Das Genre 
ist diesmal weniger reich. Brillant 
Larwins große Lampionszene vom 
Kirchtag in Neustift am Walde, 
temperamentvoll eine große Trat- 
toriaszene Epsteins, fein stuben- 
tonig Scharfs Zimmer mit alter 
Frau, äußerst durchgeführt die jüdi- 
schen Szenen Isidor Kaufmanns. diskret stilisiert das antikisierende Idyll Lebiedzkis, 
bodenständig die Motivchen Kinzels und I-Ießls („Ziegenstall"). Eine eigene Stelle be- 
haupten zwei große historische Bilder, von Ludwig Koch (Episode von St. Gotthard) 
und julius von Blaas (Episode von Kolin), die vorzüglich erzählen und, namentlich Koch, 
viel militärisches Animo haben. Die Landschaft ist sehr reich. Auffallend gut die abend- 
glühende Habsburgerwarte von Tomec (der auch ein gediegenes Interieur aus unserer 
Peterskirche hat), das im Profil gegebene Dürnstein im Abendlicht von Suppantschitsch, 
„Der stille Platz" von Brunner, der diesmal ins große geht, dann Quittners Riesenbild des 
abendlichen Boulevard des Italiens und weiteres von Darnaut, Tina Blau, Konopa, Zoff, 
Baschny, Kasparides, Prinz, Windhager (der jüngsten Hoifnung), Wilt, Ameseder, Ranzoni. 
Sie schreiben ihre bekannte Hand. Unter den Graphikern macht Tomislaw Krizman Aufsehen 
durch eine ungewöhnlich große Porträtradierung, wie sie bisher nur Schmutzer machte, 
doch hält sich Krizman mehr innerhalb eines Mitteltones, abseits der stärksten Schwarz- 
weißwirkungen. Wesemanns großes Pferdestück und Coßmanns Blätter vertreten die 
jüngere Radierung gut, Hrnöii- verdient alles Lob für sein kleines Kupferstichbildnis des 
Baron Beck. Auch an guter Plastik fehlt es nicht. Benk bringt seinen Beethoven für Graz, 
eine bewegte Sitztigur, Swoboda seinen Bramante für den Außenschmuck des Künstler- 
hauses, Kundmann eine Sibylle und andres, Stundl ein ganz großes Hochrelief: „Francesca 
da Rimini", wo nur das Gewand zu herkömmlich schwebt, und einen vorzüglich studierten, 
Porzellangruppe, Wien, XVIILJahrhundert (Sammlung Lanna, 
Prag) 
und"
	        
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