treffliches Bild sowohl in dem man-
cherlei abgetönten Weiß als auch
in den ungewöhnlich plastischen
Köpfen, namentlich des Operateurs.
Von den älteren Porträtmeistern
sind noch Angeli und Horowitz
(hübsches Bild seiner Tochter, in
blauer Seide) vertreten. Pochwalski
bringt den Erzherzog Stephan in
Marineuniform, Panzerschiffe hinter
sich in See; ein sehr sorgfältiges,
wohl etwas zu blutloses Bild. Vor-
trefflich sind noch Joannovits (Pro-
fessor Freiherr von Eiselsberg und
Kommerzialrat Peter Habig, in pi-
kant schwärzlicher Tonart), W. V.
Krauß (Baron Parish, injagddreß),
Laßlo (Herr von Sonnenthal in
schwarzem Mantel, sitzend, leuch-
tendes Gesicht, und die leger be-
handelte, reizende Fürstin Lilly
Kinsky), dann Schattenstein, Krestin
(Selbstporträt), Scharf, Rauchinger
(Miß George), Epstein, dieser in
einem Damenbildnis von anziehen-
dem Extra-Kolorisrnus. Das Genre
ist diesmal weniger reich. Brillant
Larwins große Lampionszene vom
Kirchtag in Neustift am Walde,
temperamentvoll eine große Trat-
toriaszene Epsteins, fein stuben-
tonig Scharfs Zimmer mit alter
Frau, äußerst durchgeführt die jüdi-
schen Szenen Isidor Kaufmanns. diskret stilisiert das antikisierende Idyll Lebiedzkis,
bodenständig die Motivchen Kinzels und I-Ießls („Ziegenstall"). Eine eigene Stelle be-
haupten zwei große historische Bilder, von Ludwig Koch (Episode von St. Gotthard)
und julius von Blaas (Episode von Kolin), die vorzüglich erzählen und, namentlich Koch,
viel militärisches Animo haben. Die Landschaft ist sehr reich. Auffallend gut die abend-
glühende Habsburgerwarte von Tomec (der auch ein gediegenes Interieur aus unserer
Peterskirche hat), das im Profil gegebene Dürnstein im Abendlicht von Suppantschitsch,
„Der stille Platz" von Brunner, der diesmal ins große geht, dann Quittners Riesenbild des
abendlichen Boulevard des Italiens und weiteres von Darnaut, Tina Blau, Konopa, Zoff,
Baschny, Kasparides, Prinz, Windhager (der jüngsten Hoifnung), Wilt, Ameseder, Ranzoni.
Sie schreiben ihre bekannte Hand. Unter den Graphikern macht Tomislaw Krizman Aufsehen
durch eine ungewöhnlich große Porträtradierung, wie sie bisher nur Schmutzer machte,
doch hält sich Krizman mehr innerhalb eines Mitteltones, abseits der stärksten Schwarz-
weißwirkungen. Wesemanns großes Pferdestück und Coßmanns Blätter vertreten die
jüngere Radierung gut, Hrnöii- verdient alles Lob für sein kleines Kupferstichbildnis des
Baron Beck. Auch an guter Plastik fehlt es nicht. Benk bringt seinen Beethoven für Graz,
eine bewegte Sitztigur, Swoboda seinen Bramante für den Außenschmuck des Künstler-
hauses, Kundmann eine Sibylle und andres, Stundl ein ganz großes Hochrelief: „Francesca
da Rimini", wo nur das Gewand zu herkömmlich schwebt, und einen vorzüglich studierten,
Porzellangruppe, Wien, XVIILJahrhundert (Sammlung Lanna,
Prag)
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