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Medaille bekam G. de Forest Brush für seine „Familiengruppdä Dieser
Künstler malt meistens seine eigene Familie. Die Bilder sind zart getönt und
glatt in der Technik.
Ein wirkungsvolles Gemälde war William F. B. Starkweathers „Dunkle
Wasser". Es zeigt eine düstere Felsenküste, an der zwei Frauen neben einem
steinernen Christusbild ruhen. Charles W. Hawthornes „Zitronenmädchemt
und „Heimkehrende Fischer" waren zwei Gemälde, die durch charakteristische
Zeichnung und Farbe Eindruck machten.
Hervorzuheben sind noch Frau Murphys feiner Studienkopf aus der Kolo-
nialzeit und Albert Gauls „Toter Bote". Die Gruppe der jungen Realisten, an
deren Spitze Robert Henri steht, hatten kraftvoll gemalte Studien gesandt.
Von den Porträten interessierten hauptsächlich Sargents Bildnis der Gräfin
Marblehead-Töpfexzi, Gefäße von Arthur E. Baggs
Lado Szechenyi, geborenen Vanderbilt, sowie „The Misses S." von Ellen
C. Emmet. Dieses Bild, das einige Mädchen von zigeunerhaftem Typus vor-
führt, beweist in Auffassung und Technik ein hervorragendes Können.
An Landschaften war die Ausstellung wieder am reichhaltigsten. Be-
sonders bedeutende neue Künstler oder eigenartige Motive waren aber nicht
zu entdecken.
Die Skulpturen waren diesmal wieder, aber nicht zu ihrem Vorteil, in
den Bildersälen verteilt. Am meisten Eindruck machte auf mich „Der er-
wachende Marmor" von Chester Beach. Der Künstler läßt aus dem Stein
die Formen eines Weibes entstehen. Wirkungsvoll waren auch „Füllen im
Schneesturm" von Anna Hyatts, „Die Bacchantin" von Abastenia St. Leger-
Eberle und Janet Scudders leicht koloriertes Porträt in Relief.
Sehenswert war die Ausstellung der Water Color Society. Einen eigent-
lichen „Clou" gab es aber nicht. Immerhin bewies diese Ausstellung, wie die
bereits besprochene des Water Color Clubs, daß die Amerikaner alle Vorzüge