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Full text: Monatszeitschrift XII (1909 / Heft 11)

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Medaille bekam G. de Forest Brush für seine „Familiengruppdä Dieser 
Künstler malt meistens seine eigene Familie. Die Bilder sind zart getönt und 
glatt in der Technik. 
Ein wirkungsvolles Gemälde war William F. B. Starkweathers „Dunkle 
Wasser". Es zeigt eine düstere Felsenküste, an der zwei Frauen neben einem 
steinernen Christusbild ruhen. Charles W. Hawthornes „Zitronenmädchemt 
und „Heimkehrende Fischer" waren zwei Gemälde, die durch charakteristische 
Zeichnung und Farbe Eindruck machten. 
Hervorzuheben sind noch Frau Murphys feiner Studienkopf aus der Kolo- 
nialzeit und Albert Gauls „Toter Bote". Die Gruppe der jungen Realisten, an 
deren Spitze Robert Henri steht, hatten kraftvoll gemalte Studien gesandt. 
Von den Porträten interessierten hauptsächlich Sargents Bildnis der Gräfin 
 
Marblehead-Töpfexzi, Gefäße von Arthur E. Baggs 
 
Lado Szechenyi, geborenen Vanderbilt, sowie „The Misses S." von Ellen 
C. Emmet. Dieses Bild, das einige Mädchen von zigeunerhaftem Typus vor- 
führt, beweist in Auffassung und Technik ein hervorragendes Können. 
An Landschaften war die Ausstellung wieder am reichhaltigsten. Be- 
sonders bedeutende neue Künstler oder eigenartige Motive waren aber nicht 
zu entdecken. 
Die Skulpturen waren diesmal wieder, aber nicht zu ihrem Vorteil, in 
den Bildersälen verteilt. Am meisten Eindruck machte auf mich „Der er- 
wachende Marmor" von Chester Beach. Der Künstler läßt aus dem Stein 
die Formen eines Weibes entstehen. Wirkungsvoll waren auch „Füllen im 
Schneesturm" von Anna Hyatts, „Die Bacchantin" von Abastenia St. Leger- 
Eberle und Janet Scudders leicht koloriertes Porträt in Relief. 
Sehenswert war die Ausstellung der Water Color Society. Einen eigent- 
lichen „Clou" gab es aber nicht. Immerhin bewies diese Ausstellung, wie die 
bereits besprochene des Water Color Clubs, daß die Amerikaner alle Vorzüge
	        
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