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gebrauchten Schriften, beim Fresko doch Andrea dal Pozzo zu nennen gewesen oder die
so Beißige und verdienstvolle Mrs. Merriiield. Von den Neueren hätte Ludwig Hans Fischer
berücksichtigt zu werden verdient und andere mehr. Macht
UNSTGESCI-IICI-ITE DER EDLEN METALLE." Dei- leitende Gedanke
des vorliegenden Buches war, wie es scheint, der, zu zeigen, wie sich das künstlerische
Sehen von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart in den Werken der Goldschmiedekunst
entwickelt. Zu diesem Zwecke werden 40x Abbildungen der wichtigsten und charakteristi-
schesten Goldschmiedearbeiten vorgeführt. Wir haben somit eine große Zahl von Abbil-
dungen vor uns, die mit Ägypten und Mykene beginnt, in der griechischen, römischen und
altchristlichen Goldschmiedekunst ihre Fortsetzung findet, sodann ein gedrängtes Bild der
Arbeiten in der Völkerwanderungs- und Merowingerzeit gibt, im weiteren auf Byzanz, die
karolingische und ottonische Zeit übergeht, die wichtigen Zentren Trier, Regensburg, die
Reichenauer Schule und die I-Iildesheimer Kunst vorführt und dann der weiteren Stil-
entwicklung von der romanischen Kunst bis auf die modernen und modernsten Arbeiten
folgt. An diesem Anschauungsmaterial haben wir also einen Überblick wie ihn keine andere
Sammlung von Abbildungen der Meisterwerke der Goldschmiedekunst in solcher Kürze
und Übersichtlichkeit bietet.
Wenn der Text den Anforderungen und Erwartungen nicht im gleichen Maße
entspricht, so findet das zum Teil darin seine Erklärung und Rechtfertigung, daß einer-
seits die Detailforschung noch nicht an allen Punkten so weit fortgeschritten ist, um
wissenschaftlich genügend begründete Ausführungen über so schwierige entwicklungs-
geschichtliche Fragen zu gestatten wie sie sich der Verfasser vorgelegt hat, andrerseits die
allgemeine Kunstgeschichte über diese verwickelten Vorgänge im Kulturleben noch lange
nicht zu so klarer Anschauung vorgedrungen ist, als daß irgendein Spezialgebiet, wie
also hier die Goldschmiedekunst, mit Aussicht auf wissenschaftlich wertvolle Resultate von
diesem Gesichtspunkt aus abgehandelt werden könnte. J. Folnesics
ERSTE INTERNATIONALE JAGDAUSSTELLUNG IN WIEN Igio.
Im Mai desjahres 1910 wird die Erste internationale Jagdausstellung, die unter dem
Protektorate des Kaisers Franz Joseph steht und an welcher die Beteiligung fast sämtlicher
Staaten der Erde bereits sicher ist, eröffnet werden.
Sie wird durch diese umfassende Beteiligung zu einer Weltausstellung für alles das,
was nur irgendwie auf den Begriff „]agd" Bezug hat.
Unter den zirka 60 Objekten, die gebaut werden, befindet sich ein großer Pavillon,
welcher das Kunstgewerbe und die vervielfältigende Kunst beherbergen soll und wurden
Wilhelm Müller (in Firma R. Lechner) und Alexander C. Angerer (in Firma Angerer
8: Göschl) zu Obmännern fir die Gruppe graphischer und vervielfaltigender Kunstgewerbe
ernannt. Kunstanstalten und Verleger, welche an dieser Ausstellung Interesse haben
und sich an derselben zu beteiligen wünschen, wollen ihre bezüglichen Zuschriften bald-
gefälligst an einen der Genannten richten.
MITTEILUNGEN AUS DEM K. K. ÖSTER-
REICHISCHEN MUSEUM s:-
ÄJ S STE LLUNG ÖSTERRE I CH I SCH ER KUNSTGEWERB E.
Die Besitzergreifung des Erweiterungsbaues des k.k. Österreichischen Museums durch
dieses erfolgte durch eine große Ausstellung des heimischen Kunstgewerbes, an deren
' Creutz, Max, Kunstgeschichte der edlen Metalle. Zweiter Band der Geschichte der Metallkunst von
Hermann Liier und Max Creutz. Stuttgart. Ferdinand Enke rgog, 8", VIII, 452 S. M. 18.-.