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Geflüder und sinnreich erdachten Rechen. Im Jahre 1792 ließ er nach
Angaben des von ihm aus der Schweiz berufenen Papiermeisters Johann
Karpf bei Leiben am Weitenbach an Stelle einer alten Mahlmühle eine
Papierfabrik errichten. Die bereits erwähnte, durch ihre „Mildner Gläser"
weit über Österreichs
Grenzen bekanntge-
wordene Glashütte
in Guttenbrunn ver-
dankte ihm ihre Ent-
stehung, auch ließ
er die großen Post-
häuser zu Melk und
Purkersdorf erbauen.
Das erstere bildet
noch heute mit seiner
wohlgegliederten re-
liefgeschmücktenFas-
sade mit ihren drei
Giebeln, deren mitt-
lerervoneinemmäch-
tigen Adler gekrönt
ist, und mit den ge-
schmackvoll ange-
ordneten land- und
forstwirtschaftlichen,
kaufmännischen und
postalischen Emble-
men eine Zierde der
alten Donaustadt.
Diese großen Unter-
nehmungen erschöpf-
ten Fürnbergs Mittel
derart, daß er ge-
zwungen war, seine
Besitzungen im Jahre
Abb. 5. Lubereck, Stiegenhaus 1795 zu Verkaufen-
Nur vier Jahre über-
lebte Fürnberg diesen Schicksalsschlag. An der efeuumsponnenen Wand der
von hohem Hügel weit ins Land hinaussehenden Wieselburger Pfarrkirche
liegt er zur ewigen Ruhe gebettet. Ein antikisierender verwitterter Grabstein
(Abb. g) bezeichnet seine Ruhestätte." Eine weibliche Gestalt, deren einfache
i" Die Inschrift lautet: Hier ruhe: Jos: Edl: v: Fümberg D: H: R: R. u. D. J:Erbl: Ritter, N. Ö.: Herr
u. Landsrand, k. k. Christen d: lnf: u. vormals Eigemhiimer der von ihm im J. .775 an den allerh: k: k: Hof ver-
kauften grossen, durch ihn so sehr verschönerten u. bereicherten, besonders durch ihre Holz-Schwemmwerke
so berühmten Herrschaften: Weinzirl, Leiben, Pöckstall, Gunenbrunn, u. m. a. in der Nähe der Gruft seiner