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Westerwaldes, in Vergessenheit kamen. Neben diesen, durch eingehende
Studien des besten Kenners westdeutscher Keramik nunmehr vollkommen
aufgeklärten Betrieben in der Rheingegend wird es an vielen Orten Deutsch-
lands und auch außerhalb des Landes andere gegeben haben, die entweder
durch ein, vielleicht schon im späten Mittelalter erfolgtes Erlöschen des
Handwerks uns für immer unbekannt bleiben sollen oder aber zu deren
Kenntnis wir von Fall zu Fall durch größere Funde oder durch schriftliche
Abb. 70. Großes Vorratsgefäß mit Graphitilberzug, Abb. 7x. Grauer, unglasierter Steinzeug-
Mittelalter (Burg Kreuzenstein) becher mit Wulstbändern, frühes Mittelalter
(Burg Kreuzenstein)
Belege gelangen können. Daß dem so ist und nicht nur das Rheinland und
Franken, mit seiner viel gepriesenen Töpferstadt Kreußen, die Vorteile des
Steinzeugs kannten und, sich auf solche Tonlager stützend, ganze Töpfer-
kolonien ins Leben riefen, erhellt aus dem im ersten Teile dieser Besprechung
nachgewiesenen Steinzeugbetrieb in Loschitz nächst Müglitz in Mähren.
Eine weitere, künstlerisch hochentwickelte Gruppe hat Otto von Falke in
den Maskenbechern festgestellt und dem Orte Dreihausen bei Marburg in
Hessen zugewiesen. (Vergleiche diese Monatsschrift, Band X, Seite 295 ff.)
So haben wir hier also lediglich der uns vorgezeichneten Aufgabe - ein
möglichst vollständiges Bild der mittelalterlichen Gefäße und ihrer wichtigsten
Form, des Trinkbechers, zu geben - auch für das Steinzeug nachzukommen.