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Volltext: Monatszeitschrift XIV (1911 / Heft 1)

der ersten Hütte zu Daubitz, entstanden sein soll. 
Im XVII. Jahrhundert erzeugte Steinschönau 
glattes, geschliffenes, nicht verfeinertes Glas, wie 
aus der Reisebeschreibung des dort ansässigen 
Glashändlers Georg Franz Kreybich hervorgeht. 
Er schildert die dortigen Verhältnisse des Jahres 
1686 und sagt: „Zur selben Zeit waren bei uns noch 
keine Kogler, auch keine Eckigreiber und noch 
wenig Glasschneider." Im Jahre 1694 vereinigten 
sich die Steinschönauer zu einer Innung. Der oben 
genannte Kreybich, 1662 als Sohn eines Grund- 
besitzers geboren, war anfänglich Glasschneider, 
dann Händler und absolvierte in der Zeit von 1682 
V bis 172 r, in welchem Jahr ihm Haus und Hof 
' niederbrannten, 29 Geschäftsreisen. Erist als einer 
der Hauptförderer der kommerziellen Seite der 
Industrie, wenn nicht als Gründer des böhmischen 
Abb- rs- Glas. gelbe Höhenfelder Glashandels anzusehen. Für unsere Gruppe von 
m" GoldäT:::än::;,mmmlb'"d Gläsern, die erst von 1800 anhebt, verdient in 
erster Linie der Graveur Pfohl genannt zu werden. 
Er arbeitete in Steinschönau und war der erste, welcher in zwei verschieden- 
farbige Glasschichten, die sich 
gegenseitig in Farbe undWirkung 
ergänzten, Egurale Darstellungen 
in einer Weise geschnitten hat, 
daß dadurch eine kameenartige 
Wirkung in die Tiefe erzielt 
wurde- eine Technik, die, bereits 
im Altertum von den Römern und 
besonders von den Chinesen ge- 
übt, hier in Steinschönau durch 
Pfohl wiederbelebt, in unseren 
Tagen beim Franzosen Galle in- 
sofern eine Vervollkommnung 
gefunden hat, als dieser Glas- 
künstler die Zahl der aufeinander- 
gelegten Glasschichten vermehrte. 
Gläser der Biedermeierzeit, welche 
bei der vorgeschilderten Technik 
in ihrem Durchschliff und ihrer 
Ziselierung bei zarten und licht 
ineinanderfließenden Farben rein 
künstlerischewirkungenerziglerh Abb. 16. Grünes, in der Masse gefärbtes Glas mit Goldauf- 
zählenzudengroßenSeltenheiten. lagen 
 
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