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Inhaltsverzeichnis: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XV (1880 / 177)

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bildet der Entwurf und Studien zu dem Bilde adas Concert-i. Mit der Ausführung des 
Bildes beschaliigte sich A. Feuerbach in der letzten Zeit seines Aufenthaltes in Venedig. 
Am 4. Janner d. J. erlag der geistvolle und hochgebildete Künstler in Venedig einem 
Herzschlage. Alle Freunde der deutschen Malerei beklagen es tief, dass es Feuerbach 
nicht vergönnt war, die Deckenbilder für den Festsaal der Wiener Akademie zu vollenden. 
Das große Mittelbild ist gegenwärtig in der akademischen Gemäldegalerie aufgestellt, so 
weit es die Raume gestatten. Die Decke des Festsaales entbehrt ihres kostbaren Schmuckes 
und harn einer günstigen Zeitströmung, in der es moglich sein wird, das Begonnene zu 
vollenden. 
(Preisausschreiben) Die Stadt Schwabiseh-Gmund ließ durch das dort bestehende 
Gewerbemuseurn vor einiger Zeit ein Preisausschreiben zur Concurrenzbetheiligung an 
Entwürfen und Zeichnungen, die in das Fach der Biiouteriebranche einschlagen, ergehen, 
das von äußerst günstigem Erfolge begleitet war. Es liefen hiczu x06 Arbeiten ein, deren 
Bcurtheilun vor Kurzem stattfand. Von den fünf ersten Preisen kommen zwei nach Wien, 
je einer nac Graz, Pforzheim, Dresden; zweite Preise gelangen nach München, Pforz- 
heim, Gmünd und Wien. Die Preisarbeiten, welche theilweise ein Anlehnen an die besten 
und schönsten Muster der Renaissance zeigen, bleiben acht Tage lang zur blfentlichen 
Besichtigung ausgestellt. 
(Preiszuerkennung für kunstgawerblloho Arbeiten in Preasaan.) Der Bericht 
der Beurtheilungscommission über die Preisbewerbung für kunstgewerbliche Arbeiten, ver- 
anstaltet auf Antrag des Kunstgewerbe-Museurns zu Berlin und der permanenten Bau- 
Ausstellung im Jahre 187g, wurde im Dnrck veröffentlicht. (Berlin, Kerstner ßt Hohmann.) 
Wir haben keinen Anlass näher auf denselben einzugehen, und wollen eben nur diese 
Veröffentlichung des Urtheiles von Fachmannern über die eingesendeten Obiecte als nach- 
ahmenswerth constatiren. Dieselbe bringt eine Rechtfertigung der Preiszuerkennung und 
gleichzeitig belehrende Winke für jene, deren Erzeugnisse keiner Anerkennung würdig 
befunden wurden. 
Das Finger-harsche Htllüllm in Prag ist eine Schöpfung so etgenthümlicher 
Art, dass einige Mittheilungen darüber wohl interessiren dürften. l-lerr Vojta Naprstek 
(den Namen Fingerhut hat er langst abgelegt , welchen die politischen Stürme nach Amerika 
getrieben hatten, brachte, als ihm die Rüc kehr in die Heimat gestattet war, den Plan 
mit zurück, das viele Neue das er drüben auf dem Gebiete der Technologie kennen ge- 
lernt hatte, seinen Landsleuten zugänglich zu machen. Die Zähigkeit, mit welcher man in 
Böhmen, wie in dem grössten Theil Europe's, in der Werkstatte, in der Küche, im ge- 
sammten häuslichen und landwirthschaftlichen Betrieb an veralteten, schwerfalligen, zeit- 
raubenden, kostspieligen Arbeitsmethoden festhalt, suchte er zu überwinden durch Vor- 
weisung von Werkzeugen und Apparaten, bei welchen entweder die nettesten Fortschritte 
der Mechanik, der Chemie und Physik etc. benutzt sind oder die Findigkeit der Natur- 
vblker sich erhalten hat. Die vervollkommnetsten Hilfsmittel der amerikanischen Industrie 
und die in ihrer Einfachheit so praktischen Werkzeuge der Indianer bildeten so den Grund- 
stoclt einer technologischen Sammlung, welche Herr Naprstek in seiner Wohnung auf- 
stellte und Jedermann zugänglich machte. ltn Laufe der Jahre und 'Jahrzehnte wuchs 
dieselbe zu einem umfangreichen ethnographisch-technologischen Museum heran. Dem patrio- 
tischen Eifer, mit welchem unermüdlich an der Vervollständigung der Sammlung gearbeitet 
wurde, verbündete sich bald und naturgernass die Freude am Sammeln selbst, und ebenso 
naturgernass wurden die ursprünglichen Grenzen weiter hinausgeschoben. Es fand sich 
das Material zur Darstellung der Entwicklungsgeschichte der einzelnen Werkzeuge nicht 
nur, sondern auch der einzelnen Stücke des Hausrathes etc.; der kunstgewerblichen Rich- 
tung wurde Beachtung geschenkt und eine technologische Bibliothek angelegt, welche in 
mehr als einer Hinsicht einzig in ihrer Art sein dürfte. Eine Specialitat bilden die voll- 
Ständig vorhandenen Zeitschriften in tschechischer Sprache, welche sich irgendwie mit der 
Technologie befassen, und deren Zahl namentlich in Amerika gross ist; von allgemeineren 
Werth aber für jeden auf diesem Gebiet Arbeitenden ist die Abtheilung von Druck- 
schriften, welche für gewohnlich verworfen werden und splter um keinen Preis mehr 
aufzutreiben sind. Da finden sich die rTimesr mit den unschätzbaren Sachregistern und 
andere Zeitschriften, da werden alte Conversationslexika, Kalender, Post- und Eisenbahn- 
Curabücher von den frühesten Zeiten des Eisenbahnwesens an und hundert andere Tages- 
erscheinungen aufbewahrt, welche mit der Zeit hohe Bedeutung für die Culturgeschichte 
ewinnen. Herr Naprstek führt im Interesse der Sache die ausgebreitetste Correspondenz 
ein Beispiel dafür die vor einiger Zeit in der nAugsb. Allg. Ztgs wiedergegebenen Mit- 
theilungen von Rohlfs und Strecker) , er hat nach und nach sein ganzes Haus dem Museum 
gewidmet und ist im Begrilf auf seinem Grund und Boden ein eigenes Gebaude ihr das- 
selbe zu errichten, er lebt beinahe nur für die Sache. Die leidigen Verhältnisse in Prag 
bringen es mit sich, dass auch dieses Unternehmen von beiden Seiten als Parteisache
	        
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