dem Neuesten zu verblüffen. Ganz im
Geschmacke der Zeit und ähnlich wie bei
den Porzellanzimmern, die mit ostasiati-
schen oder Meißner Erzeugnissen ausge-
stattet sind, ist das Porzellan im Zimmer
rhythmisch angeordnet, bildet einen inte-
grierenden Teil der Gesamtkomposition
und soll den dekorativ wirksamsten
Schmuck des Raumes darstellen. Das
ganze Zimmer ist gleichsam ein großer
Prunkschrank für Porzellan, den aber der
Beschauer nicht von außen betrachtet,
sondern in den er eintreten kann, um
jede Einzelheit aus beliebiger Nähe zu
genießen. Das Zimmer ist für das Por-
zellan ei-
gens kom-
poniert
unddieses
nichtnach-
träglich
erstherzu-
gebracht. Jedes
Stück hatte im
Gesamtentwurf
seinen eigenen
Abb. 22. t d
Bumbemalte Vase aus dem Porzellanzimmer a z un war
auch nach sei-
ner Form und malerischen Ausstattung an ein fest-
gestelltes Programm gebunden. Soweit stimmt unser
Porzellanzimmer mit den übrigen bekannten Por-
zellanzimmem jener Zeit überein. Was es von ihnen
unterscheidet und es zu einem in seiner Art einzig
dastehenden Interieur macht, das sind die unzäh-
ligen, fein bemalten Porzellanplättchen, mit denen
Wände und Möbel verziert sind. Wie reicher
Juwelenschmuck fügen sie sich in Zierleisten und
Umrahmungen, in Möbel, Fenster und Türen ein.
Das Zimmer ist wie besät mit diesen kleinen Bildl A I
chen und ihrem zierlichen ostasiatischen Blüten-
dekor. Der Gedanke, im Getäfel der Wände kleine
Fliesen anzubringen, stammte vielleicht von Du
Paquier selbst, dem aus seiner niederländischen
Heimat solche Fliesenverkleidungen etwas Ge-
Abb. 23. Buntbemalte Vase aus
dem Porzellanzimmer