keiten heischen, über
all das ist eine volle
Einigung möglich. Von
diesen Dingen muß
deshalb die Bildung ei-
ner allgemein gültigen,
Produzenten und Kon-
sumenten, Bauherrn
und Baumeister glei-
chermaßen umfangen-
den Tradition ausge-
hen. Nicht indem er
den Trieb zu gestalten
möglichst dominieren
läßt, wird der Architekt
seinerwesentlichenAuf-
gabe gerecht, sondern
dadurch, daß er stets
dasNächstliegende ehr-
lich und freudig tut,
wird er auch monumen-
talen schöpferischen
Arbeiten entgegenrei-
fen. Ist die Fähigkeit
dazu in ihm, so wird
er dann etwas hervor-
bringen, in dem Zeit-
wollen und Persönlich-
keit zu einer höheren
Einheit verschmolzen sind, hat er die Gabe nicht, so wird alles Mühen
doch nur eine lebensunfähige Treibhausblüte zeitigen.
Wie das sein kann, zeigen Tessenows Werke. Wenn er einen Küchen-
stuhl macht oder ein Arbeiterhaus um ein paar tausend Mark oder eine
gezimmerte Gartenlaube, so denkt er nicht an Schönheit und persönliche
Note, nicht an ein nettes Interieur oder ein reizendes Straßenbild, sondern
er will nur das Material am besten und praktischesten behandeln, die vor-
handenen Mittel aufs möglichste ausnutzen, kurz er löst die Aufgabe, sei
sie bescheiden oder anspruchsvoll, ohne Nebengedanken und Nebengefühle.
Weil er aber bei seiner Arbeit mit ganzem Herzen dabei ist, wird immer
etwas Freudiges und Anmutiges daraus; denn g ich muß es mit T essenows
klassisch schönen Worten sagen - „wirklich schmücken können wir unsere
Arbeit nur durch die Freude, die wir bei der Arbeit empfinden, nicht durch
Gefallsucht". Und weil er eben in dieser Art arbeitet und dabei ein ganzer
und echter Künstler ist, wird alles, was er anfaßt, um es zweckdienlich zu
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Heinrich Tessenow, Laube