MAK

Volltext: Monatszeitschrift XVI (1913 / Heft 10)

527 
Diese bildet einen so wichtigen Teil der 
Sammlung, daß ihr ein besonderes Augenmerk 
geschenkt werden soll. 
Während die allgemeinen Gruppen, die nach 
den bewährten Sempenschen Grundsätzen nach 
dem Material und den Herstellungsprozessen 
geordnet wurden, gesonderte Abteilungen für Textil- 
kunst, Keramik, Metalltechnik bilden, ist der weitaus 
anregendere Grundsatz der Gruppierung zu einheit- 
lichen Interieurwirkungen bei der Möbelsammlung 
neu eingeführt worden. 
Wenn wir eine Wanderung durch die Räume des 
Museums antreten, um seine Schätze zu überblicken, 
so werden wir von dem leitenden Gedanken ihrer An- 
ordnung konsequent geführt. 
Das Erdgeschoß enthält nur in der mittleren 
Empfangshalle einen Raum für historische Objekte. 
Durch den kürzlich bewerkstelligten Umbau wurde schngeballwgrfgnFx-anken. 
ein „KirchenhoP geschaffen, das ist ein mit großen "m" Pßmnen- Xvm- In" 
kirchlichen Objekten mährischer Provenienz ge- """"'";„_,1f{,jf;jf„f"""' 
schmückter Raum, der Oberlicht hat, aber mit großen 
Bogenstellungen gegen die Eingangshalle geöffnet ist. So erblickt der 
Besucher zuerst die vorwiegend der Spätrenaissance und der Barockzeit 
angehörigen Einrichtungsstücke größerer Kirchenräume mit ihrer Vergoldung 
und den farbigen Bildern als ersten und starken 
Zusammenklang. 
Ein mächtiger Hochaltar mit vergoldeter Archi- 
tektur aus Littentschitz füllt die I-Iauptwand und ver- 
tritt gut die Periode der kirchlichen Einliußnahme im 
XVIII. jahrhundert. Ein großer dekorativer Rahmen- 
aufbau aus Habrowan zeigt die schwungvolle Oma- 
mentik dieser Zeit, während die alte Kanzel aus dem 
Olmützer Dorn strengere Reminiszenzen der aus- 
klingenden Renaissanceperiode erkennen läßt. 
Diesen Zeugen einer kräftigen Dekorationskunst, 
die von prunkvollen Kirchenfürsten beeinflußt war, 
stehen ältere und intimere Werke kirchlicher Kunst 
gegenüber; so ein spätgotischer Flügelaltar aus Sei- 
tendorf, ein Salzburger St. Wolfgang, eine edle Maria 
mit dem Kinde, aus Holz geschnitzt und bemalt in der 
innigen Art früher deutscher Meister. Einige Bilder 
LautenspielenderKzvalier, führen uns in den Zusammenhang der Malerei mit 
P"""'"' "man" Modmvo" der Plastik ein, sie zeigen, wie nahe die Bildniskunst 
Kändler, um 1745 (Erzherzog _ _ _ 
Rainer-Museum,Brünn) des ausklmgenden Mittelalters und der beginnenden 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.