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Diese bildet einen so wichtigen Teil der
Sammlung, daß ihr ein besonderes Augenmerk
geschenkt werden soll.
Während die allgemeinen Gruppen, die nach
den bewährten Sempenschen Grundsätzen nach
dem Material und den Herstellungsprozessen
geordnet wurden, gesonderte Abteilungen für Textil-
kunst, Keramik, Metalltechnik bilden, ist der weitaus
anregendere Grundsatz der Gruppierung zu einheit-
lichen Interieurwirkungen bei der Möbelsammlung
neu eingeführt worden.
Wenn wir eine Wanderung durch die Räume des
Museums antreten, um seine Schätze zu überblicken,
so werden wir von dem leitenden Gedanken ihrer An-
ordnung konsequent geführt.
Das Erdgeschoß enthält nur in der mittleren
Empfangshalle einen Raum für historische Objekte.
Durch den kürzlich bewerkstelligten Umbau wurde schngeballwgrfgnFx-anken.
ein „KirchenhoP geschaffen, das ist ein mit großen "m" Pßmnen- Xvm- In"
kirchlichen Objekten mährischer Provenienz ge- """"'";„_,1f{,jf;jf„f"""'
schmückter Raum, der Oberlicht hat, aber mit großen
Bogenstellungen gegen die Eingangshalle geöffnet ist. So erblickt der
Besucher zuerst die vorwiegend der Spätrenaissance und der Barockzeit
angehörigen Einrichtungsstücke größerer Kirchenräume mit ihrer Vergoldung
und den farbigen Bildern als ersten und starken
Zusammenklang.
Ein mächtiger Hochaltar mit vergoldeter Archi-
tektur aus Littentschitz füllt die I-Iauptwand und ver-
tritt gut die Periode der kirchlichen Einliußnahme im
XVIII. jahrhundert. Ein großer dekorativer Rahmen-
aufbau aus Habrowan zeigt die schwungvolle Oma-
mentik dieser Zeit, während die alte Kanzel aus dem
Olmützer Dorn strengere Reminiszenzen der aus-
klingenden Renaissanceperiode erkennen läßt.
Diesen Zeugen einer kräftigen Dekorationskunst,
die von prunkvollen Kirchenfürsten beeinflußt war,
stehen ältere und intimere Werke kirchlicher Kunst
gegenüber; so ein spätgotischer Flügelaltar aus Sei-
tendorf, ein Salzburger St. Wolfgang, eine edle Maria
mit dem Kinde, aus Holz geschnitzt und bemalt in der
innigen Art früher deutscher Meister. Einige Bilder
LautenspielenderKzvalier, führen uns in den Zusammenhang der Malerei mit
P"""'"' "man" Modmvo" der Plastik ein, sie zeigen, wie nahe die Bildniskunst
Kändler, um 1745 (Erzherzog _ _ _
Rainer-Museum,Brünn) des ausklmgenden Mittelalters und der beginnenden