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aber niemals jene gehobene Stimmung hervor-
gerufen, die eine Vorbedingung jeder seelischen
Erhebung ist. Es wurde also gerade das nicht
erreicht, was man als letzten und eigentlichsten
Grund dieser das Volksempfinden im tiefsten
Innern ergreifenden Ausstellung bezeichnen muß.
Hier, wo es sich um eine wahre Kulturtat handelte,
hat der Ingenieurtrick versagt. Man sieht, es gibt
Momente, wo der Imperialismus der beherrschten
Materie Schiffbruch leidet. Ein echtes Kulturbedürfnis
läßt sich mit Ungeheuerlichkeiten moderner Bauphan-
tasie nicht befriedigen.
Man mußte also für die historische Ausstellung
ein eigenes Gebäude errichten, und das Ergebnis war,
daß trotz ihrer bevorzugten Stellung nicht die jahr-
hunderthalle, deren Name allein schon sprachliche
Bedenken erregt, den geistigen Mittelpunkt der ge-
samten Anlage bildet, sondern vielmehr das in bezug auf
Höhe und Aus-
dehnung weitaus
bescheidenere,
aber dafür künst-
lerisch reizvolle
Gebäude der
Ausstellung historischenAus-
zurjahrhundenfeier derBe- .
freiungskriege. Chronos mit stellung' Hler ha-
Uhr. Bronze von Thomire ben Masnef und
(Schlesisches Museum für - -
Kunstgewerbe und Altenü- PoelZ1g' Jener als
rner, Breslau) Leiter und Orga-
nisatorund dieser
als ausführender Architekt, eine Lei-
stung vollbracht, die widerspruchs-
losen Beifall findet.
Eine unübersehbare Fülle von
Objekten ist hier zu einem lebendigen
und eindrucksvollen Organismus aus-
gestaltet, der die Macht des großen
Befreiungsgedankens in einer Leben-
digkeit vor die Seele führt, daß wir für
Augenblicke förmlich Mithandelnde zu
sein glauben, und mit einem Male leb-
haft empfinden, wie uns das vorige Ausstellung zur jahrhundertfeier der Befreiungs-
Jahrhundert Sozusagen noch in allen knege. Standuhr aus vergoldeter und schwarz-
_ patiniener Bronze, Pariser Arb "t R ' h {H h.
Gliedern steckt. benpnohnsnfäk; m Sg" 0c