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Volltext: Monatszeitschrift XVII (1914 / Heft 8 und 9)

Besserer und Ehninger gelangten auf solche Weise käuflich in den Besitz 
der Eisenwerke zu Mergelstetten, Ober- und Unter-Kochen. Im Jahre 1534 
kauft Besserer auch die Hälfte des Eisenwerkes der Stadt Heidenheim samt 
Gruben und Bergen um 450 Gulden, die andere Hälfte hatte die Stadt bereits 
an Rat Fürderer verkauft. Die Eisenwerke kamen dann 1557 an Herzog 
Christoph und die Bürger Martin Eisengrein, Balthasar Moser und Michel 
Daur. Inzwischen hatte das Kloster Königsbronn unter Abt Ambrosius Boxeler 
infolge seiner treuen katholischen Haltung entsetzlich zu leiden. Markgraf 
Albrecht von Brandenburg stürmte, plünderte und zerstörte es 1552. 
Wahrschein- 
lich blieben 
das Hütten- 
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damals ver- 
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Privatkäufer 
des städtisch 
Heidenheimi- 
schen Eisen- 
werkes und 
verlängert 
ihnen und deren Nachkommen die Pacht im Jahre 1592 auf weitere vierzig 
Jahre. Doch wird 1598 Herzog Friedrich von Württemberg durch Kauf Allein- 
besitzer sämtlicher Werke im Lande. Im Jahre 1634 nach der Schlacht bei 
Nördlingen wurde das Königsbronner Eisenwerk zerstört, 1650 jedoch wieder 
aufgebaut. 
Die Reihe der württembergischen Gußplatten eröffnet ein Exemplar im 
Besitze des Fürsten von Pleß (Schloß Fürstenstein). Dargestellt ist die 
Begegnung Koriolans und seiner Mutter vor den Toren des belagerten Rom 
(Fig. 46). Die meisterhafte Behandlung der Figuren und die Ausarbeitung 
der Details, die besonders bei der Ausrüstung der Krieger und bei der Frauen- 
tracht zum Ausdruck kommt, weisen auf einen bedeutenden Meister. Es ist 
die schönste bekannte Ofenplatte der Hochrenaissance. Die Darstellung aus 
 
Fig. 49. Ofenplatte mit dem Opfer Abrahams und der Figur des Erzengels Michael, würt- 
tembergisch, um 1540 (Burg Kreuzenstein) 
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