Hier kommt der Aufbau des Möbels wenigstens in der AufwÀrtsbewegung
des Dekors zum Ausdruck, besonders aber erfÀhrt die Gestaltung des Orna-
ments einen Einfluà von der gleichzeitigen Architektur, es formt sich nicht
nur in rhythmischer Vertikalgliederung, sondern nimmt auch ÀuÃerlich die
Motive der gotischen Architektur an. So können wir diese Gruppe als die
architektonische bezeichnen. Diese letztere Eigenschaft klingt zum Teil auch
noch in der dritten Gruppe mit. Das Wesentliche aber ist hier die mit dem
Schnitzmesser geformte Körperhaftigkeit, die Freiheit der Umrisse, die
bewegte Reliefbildung, wodurch sich der Charakter dieses Dekors ebenso-
weit von der Ruhe des reinen Ornaments wie von der Strenge der Archi-
tektur entfernt, es ist die plastische Gruppe. Und wenn wir die ÃŒbliche Unter-
scheidung vontektonischer und malerischer Plastik aufnehmen, so handelt es
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Abb. xG. Museum Hamburg, XIV. Jahrhundert
sich hier um malerische Plastik. Der Gesamtcharakter dieser Gru e bestÀti t
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uns jetzt, daà nicht das FigÌrliche das PrimÀre in der kÌnstlerischen Absicht
war, sondern daà der freie Stil der malerischen Plastik unwillkÌrlich solchen
figÃŒrlichen Bildungen zutreibt.
Die vierte Gru e hat in der Anordnun des Ornaments wieder stark
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dekorativen Charakter, es ist ebenso beziehungslos zum Möbelkörper wie das
der ersten Gruppe. Aber das Wesentliche ist doch auch hier die plastische Ge-
staltun Nur handelt es sich hier nicht um malerisches, sondern um tektoni-
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sches Relief klare Sonderun von Grund und Muster, Betonun der ideellen
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VorderflÀchey": und gerade das ist es wohl, was diese Gruppe innerhalb der so
malerisch ernpi-indenden nordischen Kunstanschauung so fremdartig macht.
Mit weniger festen Begriffen lÀÃt sich das Geistige, das in diesen ver-
schiedenen Formbildungen zum Ausdruck kommt, umschreiben. Zumal das
Ornament der ersten Gruppe ist so zurÌckhaltend irn Ausdruck, daà man
sein Wesen nur auf ein verhÀltnismÀÃi primitives SchmuckbedÃŒrfnis zurÃŒck-
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"Tektonisch hier also nicht im Sinne einer Beziehung auf den Möbelkörper, sondern unter dem Gesichts-
punkt der Plastik.