trägt die Adresse „Jean Rousseau" und charak-
terisiert sich somit als eine Arbeit des bekannten
Genfer Uhrmachers dieses Namens, der nach
Britten (Old Clocks and Watches and their
makers, London 1904, Seite 686) von 160g bis
1684 lebte. Das S. Kensington Museum zu
London besitzt von ihm eine silberne gravierte
Uhr und bei Rambal (a. a. 0., 1903, Seite 79)
werden zwei Arbeiten seiner Hand abgebildet,
nämlich eine kristallmontierte Kreuzuhr und eine
ovale gravierte in der Art der obengenannten im
Londoner Kunstgewerbemuseum. Dem Genfer
Autor Rambal scheint aber hier ein kleiner Irr-
tum unterlaufen zu sein, denn diese Kreuzuhr
stammt nach Stil und Form keineswegs aus der
zweiten Hälfte des XVII. Jahrhunderts, sondern
aus dem Ende des XVI. und kommt somit nur
der gleichnamige Vater unseres Jean Rousseau
in Betracht. Dagegen dürfte eine von N. Hudson
Moore (The old clock book, London 1912,
Seite 265) erwähnte runde Silberuhr mit den
gravierten Figuren der Jahreszeiten und mit
Blumen in der Bernal-Sammlung wiederum dem
jüngeren Jean Rousseau zuzuschreiben sein. Die
Tulpenuhr der Sammlung Bloch macht einen
etwas primitiven schlichten Eindruck und die
Form ist eine echt zeitgemäße, da gerade diese
Blume, die Tulpe, im XVII. Jahrhundert leiden-
schaftlich beliebt war und in allen möglichen
Techniken des Kunstgewerbes immer wieder-
kehrt. Eine weitere solche Tulpenuhr vom Uhr-
macher Rugend in Auch ist im Katalog der
Sammlung Soltykoff (Paris 1858, P1. XIII, I)
abgebildet.
Bei der nun folgenden Totenkopfuhr (Tafel I,
Abb. 2, Höhe 4 Zentimeter), die aus weißemail-
liertem Golde ist, während die Augen und Zähne
mit Brillantsplittern besetzt sind, wage ich keine
Zeit- und Ortsbestimmung. Der Schädel öffnet
sich oben nach beiden Seiten, der Unterkiefer
ist beweglich. Unten ist das Loch mit einem
Glas verschlossen, durch das man auf das Werk
sieht. Der Totenkopf als spielerisches „Memento
Abb. 47. Goldene emaillierte Formuhr
als Muschel an Chatelaine (Samm-
lung der Frau Dr. Gustav Blech, Wien)
mori" ist sehr alt. Schon die Gotik kennt ihn, noch mehr aber linden wir ihn